Merics-Direktor sieht Wadephuls China-Reise als Chance

Der Direktor des Mercator Institute for China Studies (Merics), Mikko Huotari, sieht die Reise von Außenminister Johann Wadephul (CDU) nach China als Möglichkeit, Verstimmungen zwischen Deutschland und China zu beenden.

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Johann Wadephul (Archiv)
Johann Wadephul (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Direktor des Mercator Institute for China Studies (Merics), Mikko Huotari, sieht die Reise von Außenminister Johann Wadephul (CDU) nach China als Möglichkeit, Verstimmungen zwischen Deutschland und China zu beenden. "Es ist der Versuch, eine diplomatische Normalität herzustellen, die für zwei Staaten von diesem Gewicht selbstverständlich sein sollte", sagte Huotari dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".


Mit dem Besuch von Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) sei schon einiges aufgefangen worden. "Jetzt ist dann hoffentlich wieder eine gute Basis erreicht." Die kurzfristige Absage der China-Reise Wadephuls im Oktober bezeichnete Huotari angesichts der damals von China gesetzten Bedingungen - einem als zu dürftig empfundenen Programm - als verständlich. "Allerdings muss Deutschland auch sehen, dass China Bedingungen zunehmend diktiert und verschärft. Das hatte man in der Bundesregierung bis Oktober noch nicht ganz verdaut."

Huotari empfiehlt, die Tonlage gegenüber China sorgfältig abzuwägen. "Es macht wenig Sinn, laut auf die Pauke zu hauen und dann wenig in der Substanz zu bringen", sagte er. Sowohl der aktuelle Besuch von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als auch Klingbeils China-Reise hätten deutlich gemacht, "dass zumindest die Tür aufgeht, wenn man in Peking mit einem weicheren und konstruktiveren Ton auftritt". Es sei allerdings die Frage, "ob dann am Ende mehr dabei herauskommt". Dass Peking "weniger Störgeräusche" wolle, sei klar.

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