Region. Die Niedersächsischen Landesforsten haben im vergangenen Jahr rund 6 Millionen junge Bäume gepflanzt, so viel wie seit Jahrzehnten nicht. Das berichten die Landesforsten in einer Pressemitteilung. Zusammen mit den Saaten wurde auf diese Weise vor allem in den von Sturm, Dürre und Borkenkäfer gebeutelten Wäldern Südniedersachsens die Entwicklung zu klimaangepassten Mischwäldern vorangetrieben. Dies sei eine Mindest-Zielmarke auch für die nächsten Jahre, wie Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, beim Jahresgespräch am heutigen Dienstag in Braunschweig erläuterte.
Die vergangenen Dürrejahre, denen eine historische Borkenkäfer-Kalamität folgte, haben bislang rund 37.000 Hektar Wald allein in den Landesforsten geschädigt. „Auch, wenn wir in vielen Fällen auch ganz bewusst auf die natürliche Verjüngung setzen und gern die Baumarten annehmen, die die Natur sät – dieses Niveau werden wir etwa über die nächsten zehn Jahre halten müssen, um die Entwicklung zu klimastabilen Wäldern zu beschleunigen“, erklärt Merker die große Herausforderung für die Försterinnen und Förster. Neben der Pflanzung und der natürlichen Verjüngung setzen die Landesforsten hierbei auch auf die Saat von Waldbäumen.
Finanzielle Herausforderungen treten auf die Bremse
In welchem Umfang das jährlich gelänge, sei dabei einerseits an naturbedingte Voraussetzungen geknüpft: Angefangen von der Verfügbarkeit geeigneten Saatguts bis hin zu den Witterungsbedingungen zur Pflanzzeit. Doch: „Auch finanziell ist das ein großes Programm, das in den nächsten Jahren mit jährlich zirka 20 Millionen Euro zu veranschlagen ist“, schätzt Merker. Folgerichtig würden auch die Überschüsse des Geschäftsjahres 2021 vollständig in die Wiederbewaldung investiert, so Merker weiter. In Folge gestiegener Holzpreise und eines noch immer hohen Anfalls wegen Borkenkäferbefall zwangsläufig zu nutzenden Holzes hatten die Landesforsten das Geschäftsjahr 2021 mit einem Gewinn von 42,38 Millionen Euro abgeschlossen. „Ein nur vordergründig gutes Ergebnis, über das man sich als Förster mit Blick in den Wald nur bedingt freuen kann“, resümiert Merker.
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