Nach 16 Jahren Kampf - Hahndorf bekommt neue Mehrzweckhalle

Streit gab es zuletzt um insgesamt 1,5 Millionen Euro höhere Kosten zulasten des städtischen Haushalts. Bürgerliste und AfD machen Fehler in der Planung dafür verantwortlich.

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Die Mehrzweckhalle in Hahndorf bekommt endlich einen Nachfolger.
Die Mehrzweckhalle in Hahndorf bekommt endlich einen Nachfolger. | Foto: Anke Donner

Goslar. Der Rat der Stadt Goslar hat am gestrigen Dienstag mit überraschender Mehrheit den mit insgesamt 5 Millionen Euro veranschlagten Neubau einer Mehrzweckhalle in Hahndorf beschlossen. Die Querelen um das Projekt dauern bereits seit dem Jahr 2006 an. Der Neubau der Mehrzweckhalle in Hahndorf ohne den Abriss des Bestandsbaus sei das Ziel. Ansonsten stünde den Hahndorfern eine mindestens zweijährige Bauzeit ohne jegliche Sportstätte bevor. Das sei, so waren sich fast alle Fraktionen im Rat der Stadt Goslar am gestrigen Dienstag einig, nicht akzeptabel. Mit dem ersten Spatenstich ist nach aktuellem Stand im Jahr 2022 zu rechnen.


Vorher galt es für den Rat noch über einen Änderungsantrag der Bürgerliste und der AfD abzustimmen. Die Fraktionen bildeten in der abschließenden Abstimmung über die Verwaltungsvorlage zum Neubau auch die einzigen Gegenstimmen, da sie den Neubau mit 5 Millionen Euro für zu teuer hielten. Ursprünglich waren Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro angesetzt. Aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" kommen Fördermittel in Höhe von 3,2 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Stadt Goslar hätte somit bei nur 360.000 Euro gelegen. In der neuen Verwaltungsvorlage ist dieser Eigenanteil auf 1,9 Millionen Euro gestiegen.

Fehler bei der Planung?


Die Förderquote schmälert sich damit von satten 90 Prozent auf nur noch 63 Prozent. Ratsherr Henning Wehrmann beantragt, weitere Einsparmöglichkeiten auszuschöpfen und macht Fehler in der Planung für die Kostensteigerungen verantwortlich: "Man geht offenbar bei Planungen mit niedrigem Standard davon aus, dass Schiedsrichter immer männlich sind. Bei mittlerem Standard stellt man dann fest, dass es 20.000 Euro für eine Schiedsrichterinnenkabine gemäß geltender Vorschriften braucht", nennt der Ratsherr als Beispiel. Dirk Straten (AfD) plagen ähnliche Sorgen: "Der Förderantrag wurde damals in Anführungsstrichen mit heißer Nadel gestrickt, weil nicht alle Unterlagen zur Verfügung standen."

Die Odyssee wird zum Buch


Seit Jahren war die Mehrzweckhalle ein Herzensthema des auch in Hahndorf aktiven sportbegeisterten Ratsherren Norbert Schecke (CDU), ein Heimspiel für ihn sozusagen. Dieser will die Geschichte um sein Herzensprojekt nun in ein Buch gießen: "Aus einer 16-jährigen Geschichte kann man sicher das ein oder andere berichten."




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