Peine. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, welch Horror das 22-jährige Opfer erlitten haben muss, als ein psychisch kranker Schütze im Juni die Armbrust auf ihn richtete und abdrückte. Doch so schrecklich diese Szene auch sein mag, sie brachte wohl Deutschlands höflichstes Opfer hervor, wie dessen Anwalt Burkhard Benecken nun in einem TikTok-Video verkündet.
Der Prozess zu der Attacke ist am gestrigen Mittwoch am Landgericht Hildesheim gestartet. Es war am 17. Juni dieses Jahres, als der 29-jährige Täter am Peiner Bahnhof plötzlich seine Waffe zog und auf sein Opfer losging. Er schoss einen Pfeil auf den 22-Jährigen und traf ihn im Rücken. Im Internet kursierten Videos von der blutigen Tat.
Nach dem Schuss sei das Opfer noch weiter von dem Mann verfolgt worden. Glücklicherweise fiel kein weiterer Schuss und der Täter konnte letztlich von der Polizei festgenommen werden. Nun droht ihm eine Sicherungsverwahrung. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen seiner fortbestehenden Gefährlichkeit eine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt. Der Prozess wird sich aber noch bis in den Januar ziehen.
Wie kann man nur so höflich sein?
Anwalt Benecke berichtete in einem TikTok-Video nun vom Prozess. Aus dem Zeugenstand habe man über die erstaunliche Reaktion des Opfers berichtet, als er bereits von einem Pfeil durchbohrt worden war.
Er habe sich direkt an den Täter gerichtet und gesagt: "Hören Sie auf damit. Das ist verboten. Das dürfen Sie nicht."
Benecke fragt: "Wie höflich kann man als Opfer nur sein?" Und kürt seinen Mandanten: "Da wirst du fast umgebracht und sagst dann noch zum Täter: Das dürfen Sie nicht. Und deshalb ist mein Mandant Deutschlands höflichstes Opfer."
Das Video gibt es hier zu sehen: https://www.tiktok.com/@advokatendesboesen/video/7309481393736666400
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