Nach Impfstatus getrennt? So gehen regionale Konzerne mit ihren Mitarbeitern um

regionalHeute.de fragt bei großen Konzernen unserer Region nach, ob eine räumliche Trennung zwischen Geimpften und Ungeimpften vorgenommen wird.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Alexander Dontscheff

Region. Laut übereinstimmenden Medienberichten wurde am Montag bekannt, dass bei mehreren Großkonzernen, unter anderem auch Bayer, künftig die Mitarbeiter in der Kantine nach ihrem Impf- und Genesenenstatus räumlich getrennt werden. Diesen Mitarbeitern werden Sonderbereiche angeboten, in denen sie ohne Schutzvorgaben speisen dürften. Ungeimpfte hingegen müssten weiterhin mit bekannten Hygienemaßnahmen in der Kantine leben, wie etwa mit Trennwänden, Masken oder Abständen. Doch wie gehen Großkonzerne unserer Region mit dem Impfstatus ihrer Mitarbeiter um? regionalHeute.de fragt nach.


"Eine Trennung der Belegschaft nach den genannten Kriterien ist bei Volkswagen nicht in Planung. Volkswagen setzt seit dem Beginn der Pandemie unverändert auf das Prinzip der Freiwilligkeit und wirbt bei der Belegschaft fortlaufend für die Impfung als wichtigste Säule im Kampf gegen die Pandemie", so formuliert es Alexandra Bakir, Sprecherin Human Resources der Volkswagen Group Communications auf Anfrage von regionalHeute.de. Daher werde das seit Mai dieses Jahres bestehende Impfangebot aufrechterhalten und Mitarbeitern auch weiterhin kostenfreie Antigen-Tests angeboten. Die seit dem Beginn der Pandemie geltenden Corona-Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie die Abstandsregeln, seien im Konzern weiterhin in Kraft.


Auch bei Jägermeister in Wolfenbüttel habe der Schutz der Mitarbeiter seit Beginn der Pandemie die höchste Priorität eingeräumt bekommen.
"Alle Entscheidungen, die wir seither getroffen haben, waren und sind an diesem Ziel orientiert. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass eine möglichst hohe Impfquote der beste Weg aus der Pandemie ist", so Andreas Lehmann, Head of Public Relations bei Jägermeister nach Anfrage von regionalHeute.de. Daher werde den Mitarbeitern die Entscheidung, sich impfen zu lassen, erleichtert, indem sie aktiv ermutigt, sie regelmäßig über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse informiert und ihnen ein betriebliches Impfangebot gemacht werden.

Solidarität in Wolfenbüttel


Symbolbild.
Symbolbild. Foto: Archiv


Anders als etwa Bayer oder Volkswagen habe Jägermeister deutlich weniger Mitarbeiter und auch die Kantine falle entsprechend deutlich kleiner aus. "Außerdem sind wir davon überzeugt, dass eine solche Krise nur von allen gemeinsam überwunden werden kann. Das bedeutet, dass wir alle Rücksicht aufeinander nehmen, die gleichen Regeln beachten und uns bewusst sind, dass wir alle Verantwortung für uns selbst und unsere Kolleginnen und Kollegen haben – unabhängig davon, ob die jeweilige Kollegin oder der jeweilige Kollege geimpft ist oder nicht", so Lehmann weiter. Es gebe daher einen detaillierten Stufenplan, der sich an der Entwicklung der pandemischen Lage orientiere und in dem alle Regeln zum Infektionsschutz festgelegt seien.


Für die Kantine bedeutet das, dass es keine Trennung von geimpften und ungeimpften Mitarbeitern gebe. "Die Kantine steht derzeit nur unserer eigenen Belegschaft zur Verfügung, Gäste werden hier zurzeit nicht bewirtet", so Lehmann weiter. Es gelten aber die bekannten Regeln und eine generelle Maskenpflicht abseits des Esstisches. Auch eine maximale Anzahl an Menschen, die sich gleichzeitig in der Kantine aufhalten dürfen, sei festgelegt worden. Laut Lehmann wurden die Sitzabstände erhöht und Plexiglasscheiben zwischen allen Plätzen installiert. Zudem werde geimpften Mitarbeitern empfohlen, sich täglich im hauseigenen, kostenlosen Schnelltest-Zentrum testen zu lassen. Für Ungeimpfte gelte in Abstimmung mit dem Betriebsrat eine tägliche Testpflicht.


Eine generelle Testpflicht für alle gelte am ersten Bürotag der Woche. Dabei werde auf das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen vertraut, sodass der individuelle Impfstatus nicht abgefragt werde. "Die Kooperation, das Verständnis und die Gespräche mit der Belegschaft bestätigen uns in diesem Kurs. Es ist uns damit offenbar gelungen, eine Kultur zu schaffen, in der wir uns alle der gegenseitigen Verantwortung bewusst sind und gemeinsam an einem Strang ziehen", so Lehmann abschließend.

Auch bei der Salzgitter AG keine Trennung


Eine räumliche Trennung von geimpften und ungeimpften Mitarbeitern finde in den Kantinen am Standort Salzgitter derzeit nicht statt. "Unsere Kantinen werden mit entsprechenden Hygienemaßnahmen betrieben und ermöglichen unseren Beschäftigten hierdurch eine möglichst sichere Nutzung der Verpflegungseinrichtungen", so Bernhard Kleinermann, Konzernsprecher der Salzgitter, auf Anfrage von regionalHeute.de.


Auch in anderen Bereichen und Räumlichkeiten finde keine Trennung der Mitarbeiter nach Impfstatus statt. Hier würden ebenfalls entsprechende Hygiene- und Schutzmaßnahmen greifen. "Ungeachtet dessen bieten wir unseren Beschäftigten aber weiterhin die Möglichkeit zur betrieblichen Corona-Schutzimpfung durch unsere Arbeitsmedizin an und informieren entsprechend über dieses Angebot", so Kleinermann abschließend.


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