Nach Serie von Sprengungen: Sparkassen nehmen Geldautomaten vom Netz

Sowohl die Braunschweigische Landessparkasse, als auch die Sparkasse Hildesheim Goslar Peine schalten ihre Geldautomaten, die in unmittelbarer Nähe zu Wohnräumen liegen, am Montag ab.

Die Sparkasse in Edemissen nach dem Sprengangriff
Die Sparkasse in Edemissen nach dem Sprengangriff | Foto: Sparkasse Hildesheim Goslar Peine

Region. Sowohl die Braunschweigische Landessparkasse, als auch die Sparkasse Hildesheim Goslar Peine nimmt ab dem 15. August Geldautomaten an Standorten in Wohnraumnähe vorübergehend vom Netz. Das kündigen die beiden Geldinstitute jeweils in Pressemitteilungen an.



Ab Montag wird die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) die Geldautomaten (mit und ohne Einzahlfunktion) an zwölf Standorten in unserer Region vorübergehend abschalten. Bei den Standorten handelt es sich durchweg um Filialen und SB-Center (teilweise auch in einem Finanzcenter der Öffentlichen Versicherung), die in unmittelbarer Nähe zu Wohnräumen liegen.

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen


„Dies ist eine vorbeugende Maßnahme als Konsequenz aus den letzten Geldautomatensprengungen“ sagt Lars Dannheim, Vorstand der BLSK für den Privat- und Geschäftskundenbereich. In den nächsten Wochen und Monaten werden an allen Standorten zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen installiert und die Geldautomaten nach und nach wieder in Betrieb genommen. Die Maßnahme soll insgesamt bis zum Spätherbst abgeschlossen sein.

Alle anderen in den SB-Foyers und SB-Filialen vorhandenen Geräte wie Kontoauszugsdrucker und Selbstbedienungsterminals bleiben in Betrieb. Teil der Maßnahmen sind auch neue Öffnungszeiten für ausgewählte SB-Center: So schnell wie möglich werden diese zwischen 22 und 6 Uhr geschlossen sein. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und wissen, dass sie für viele unserer Kundinnen und Kunden mit erheblichen Einschränkungen verbunden ist“ sagt Dannheim und betont „es muss unbedingt verhindert werden, dass Menschen zu Schaden kommen. Da die Täter immer skrupelloser vorgehen, werden die von uns geplanten Maßnahmen zum Schutz der in unmittelbarer Nähe lebenden Menschen unverzüglich umgesetzt.“

Diese Standorte sind betroffen


Betroffen sind die folgenden BLSK-Standorte:
- Braunschweig-Hondelage, Ackerweg 4 a
- Braunschweig-Volkmarode, Im Remenfeld 5
- Braunschweig, Nibelungenplatz 16
- Braunschweig, Kastanienallee 28/29
- Braunschweig-Südstadt, Welfenplatz 6
- Braunschweig-Melverode/Heidberg, Jenastieg 9
- Braunschweig, Wiedweg 2b/Alsterplatz 1c
- Süpplingen, Steinweg 19
- Büddenstedt, Wulfersdorfer Str. 10
- Wolfenbüttel, Lindener Str. 57
- Bad Harzburg, Schmiedestr. 1
- Salzgitter-Gebhardshagen, Weddemweg 5

Die Sparkasse Hildesheim Goslar Peine meldet neun Filialen, die in unserer Region liegen, die ab 15. August geschlossen werden. Dies sind:
- Goslar, Geschäftsstelle Jürgenohl (Ein- und Auszahlungen am Geldautomaten/Cash-Recycler nur zu Geschäftszeiten; einschl. Mittwoch und Freitag Vormittag)
- Goslar, Geschäftsstelle Oker (Ein- und Auszahlungen am Geldautomaten/Cash-Recycler nur zu Geschäftszeiten)
- Clausthal-Zellerfeld, SB-Geschäftsstelle Altenau (Gesamter Standort vorübergehend geschlossen)
- Goslar, SB-Geschäftsstelle Jerstedt (Gesamter Standort vorübergehend geschlossen)
- Goslar, SB-Geschäftsstelle Ohlhof (Gesamter Standort vorübergehend geschlossen)
- Salzgitter, SB-Geschäftsstelle Breite Straße (Gesamter Standort vorübergehend geschlossen)
- Ilsede, SB-Geschäftsstelle Bülten (Gesamter Standort vorübergehend geschlossen)
- Ilsede, SB-Geschäftsstelle Gadenstedt (Gesamter Standort vorübergehend geschlossen)
- Peine, SB-Geschäftsstelle Gunzelinstraße (Gesamter Standort vorübergehend geschlossen)

Um Angriffe zu vermeiden, hat die Sparkasse seit längerer Zeit umfassende Anpassungen der Sicherungsmaßnahmen vorgenommen und weitere veranlasst. „Wir setzen zum Beispiel Einfärbesysteme und Vernebelungstechnik der neuesten Generation ein. Dies führte dazu, dass bei den letzten Anschlägen kein Geld erbeutet wurde. Leider können wir bestimmte Sicherungsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Verklebetechnik, die im europäischen Umland verwendet wird, aufgrund fehlender Zulassung in Deutschland noch nicht einsetzen“, sagt Pressesprecherin Elke Brandes.

Gefahr für Leib und Leben


Trotz der Maßnahmen ist die Gefahr weiterer Angriffe vorhanden. Zudem gehen die Täter immer skrupelloser vor. Insbesondere die Gefahr für Leib und Leben von Menschen muss dabei betrachtet werden. Da sich über oder neben mehreren SB-Bereichen der Sparkasse direkt Wohnungen befinden, werden einige SB-Standorte ab 15. August vorübergehend außer Betrieb genommen. Zusätzlich wird die Möglichkeit der Barein- und - auszahlung an Geldautomaten an einzelnen Standorten auf die Geschäftszeiten beschränkt. Diese Regelung ist ebenfalls temporär und gilt ab 15. August.

Die Sparkasse steht im engen Austausch mit der Kriminalpolizei. Gemeinsames Ziel ist es nicht nur, Täter vergangener Sprenganschläge zu ergreifen, sondern auch potentielle künftige Täter abzuschrecken und solche Angriffe für Kriminelle unattraktiv zu machen. Davon ist auch die Dauer der getroffenen Maßnahmen abhängig. „Wir arbeiten mit Hochdruck an zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen, um die Einschränkungen so schnell wie möglich wieder aufheben zu können. Unsere Kunden informieren wir vor Ort über Aushänge“, so Elke Brandes.

Es gibt Alternativen


Bargeldversorgung sei auch in Supermärkten möglich. Im Zuge der Corona-Pandemie habe zudem das bargeldlose Bezahlen erheblich an Bedeutung gewonnen. „Aufträge, zum Beispiel Überweisungen, können unsere Kunden ganz bequem über das Online-Banking oder telefonisch in unserem Service Center erteilen. Für weniger mobile Kunden bieten wir nach wie vor die Möglichkeit, sich Bargeld zuschicken zu lassen.“ Die Mitarbeitenden seien bei allen Anliegen gern behilflich.


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