Region. Mehr Vernetzung, mehr Digitalisierung, mehr Komfort, mehr flexible ÖPNV-Angebote über möglichst einfache Zugänge. Zudem einen Einstieg in eine regionale Mobilitätsstrategie. Mit Fördergeldern des Bundes für diese Projekte startet der Regionalverband Großraum Braunschweig in das Jahr 2025. Dies teilt der Regionalverband mit.
„Wir wollen den Zugang zum ÖPNV und weiteren Mobilitätsangeboten durch eine bessere Vernetzung bestehender Angebote in der Region weiter vereinfachen und damit für die Nutzerinnen und Nutzer im Alltag attraktiver machen“, erläutert Verbandsdirektor Ralf Sygusch.
Schon jetzt sind einige On-Demand-Angebote in der Region über eine App einfach digital buchbar. Andere flexible Angebote, einige Anrufsammeltaxis und Anruflinientaxis, perspektivisch auch Sharing-Angebote, sollen nun ebenfalls mit einer regionsweiten Lösung verfügbar gemacht werden. Am Ende sollen alle Informationen zu den Bedarfsverkehren vereinheitlicht, ergänzt und zentral im „FahrPlaner“, der App der Bundesländer Bremen und Niedersachsen, zusammenfließen. Auf diese Weise soll die Nutzung des gesamten ÖPNV den Nutzer*innen in der Region, aber auch Fahrgästen, die von außerhalb in die Region fahren, möglichst einfach gemacht werden.
Mithilfe digitaler Verkehrsmodellierung soll analysiert werden, wo in der Region perspektivisch flexible oder linienbezogene ÖPNV-Angebote am geeignetsten sind. Dies soll dann künftig auch eine Grundlage für die Vergabe von ÖPNV-Leistungen, insbesondere in den ländlichen Räumen, sein. Mithilfe seines regionalen Verkehrsmodells kann der Regionalverband so die Zukunft der Mobilität in der Region zielgerichtet weiter planen.
Bund fördert DODO-Projekt mit 1,15 Millionen Euro
Im Dezember hat der Verband dafür den Förderbescheid vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) über 1,15 Millionen Euro aus dem Programm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme (DkV)“ erhalten. Die Förderquote beträgt 80 Prozent, das heißt, die Gesamtausgaben für das Projekt mit dem Namen „DODO“ liegen bei rund 1,4 Millionen Euro. Den verbleibenden Anteil übernimmt der Verband und setzt das Projekt bis Ende 2026 um.
Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr:
„Intelligente digitale Mobilitätslösungen sind ein wichtiger Baustein für einen attraktiven Öffentlichen Personennahverkehr und passgenaue Mobilitätsangebote. Sie leisten einen Beitrag dazu, Mobilität vor Ort flexibler, individueller und klimafreundlicher zu organisieren.“
„Im Wettbewerb mit anderen Regionen, Verbünden und Kommunen konnten wir mit unserem Ansatz das Bundesministerium überzeugen. Uns ist es wichtig, dass wir uns auf reale Anwendungen fokussieren und die Ergebnisse einen dauerhaften Nutzen entfalten. Mit dem Projekt können wir die ÖPNV-Angebote in unsere Region einen wichtigen Schritt voranbringen“, freut sich Sygusch über die finanzielle Förderung.
Mit einem weiteren Förderprogramm „nachhaltig. mobil. planen“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) und einer Fördersumme von 270.000 Euro kann der Regionalverband eine regionale Mobilitätsstrategie – Projektname „MORE“ – nach europäischen Vorgaben nachhaltiger Mobilitätsplanung, der sog. „Sustainable Urban Mobility Plans“ (SUMP), vorantreiben.
Fakten On-Demand-Angebote
„flexo“:
- Flexibler Rufbus in mehreren Gebieten innerhalb der Region; verkehrt innerhalb einer Kommune oder verbindet mehrere Ortschaften
- Barrierefreie Kleinbusse für bis zu 8 Fahrgäste
- Kann per App, via Internet oder telefonisch bestellt werden
- Ist ein alternatives Angebot zu bestehendem Linienverkehr; schließt gleichzeitig parallele Verkehre aus
- Dient teilweise auch als Zubringer zu Bus- oder Bahnhaltestellen
- Kann mit einem VRB-Ticket für den ÖPNV genutzt werden
ALT – Anruf-Linien-Taxis:
- Fahren zumeist als PKW die Haltestellen einer Buslinie in deren Reihenfolge nach Fahrplan ab
- Je nachdem, welche Haltestellen von den Fahrgästen angemeldet werden, hält das ALT genau dort
- Werden vor allem in Tagesrandlagen eingesetzt, wenn sich ein Linienbus nicht lohnt
- Fahrtwunsch muss bei den Verkehrsunternehmen bestellt werden
- Können mit einem VRB-Ticket genutzt werden
AST – Anruf-Sammel-Taxis:
- Fahren als PKW die Haltestellen in einem bestimmten Gebiet oder auf einer Linie ohne festgelegte Reihenfolge an, die Route ergibt sich aus den Fahrtwünschen
- Auf Wunsch fahren die AST auch bis zur Haustür
- Werden vor allem in Tagesrandlagen eingesetzt, wenn sich der Einsatz eines Linienbusses nicht lohnt
- Müssen bei den Verkehrsunternehmen bestellt werden; fährt nur, wenn mindestens ein Fahrtwunsch vorhanden ist
- Für eine Fahrt bis zur Haustür wird zum normalen VRB-Ticket ein sogenannter Komfort-Zuschlag erhoben