Neuer Einsatz für "grünen Stahl" aus Salzgitter

Der CO2-arme Stahl kommt im Bereich der Herde und Backöfen von Miele zur Anwendung.

Hans Krug, Senior Vice President Procurement Miele, Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG, Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer Technik Miele, Ulrich Grethe, Dr. Sebastian Bross, Konzerngeschäftsleitung (beide Salzgitter AG) (v. li.).
Hans Krug, Senior Vice President Procurement Miele, Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG, Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer Technik Miele, Ulrich Grethe, Dr. Sebastian Bross, Konzerngeschäftsleitung (beide Salzgitter AG) (v. li.). | Foto: Salzgitter AG

Salzgitter. Die Miele Gruppe, weltweit führender Hersteller von Premium-Hausgeräten, setzt bei der Reduzierung seines CO2- Fußabdrucks auf „grünen Stahl“ von der Salzgitter AG. Ab November verbaut der Gütersloher Hausgerätekonzern im Rahmen eines Pilotprojekts knapp 24 Tonnen CO2-armen Stahls pro Monat, der im Bereich der Herde und Backöfen mit 60 Zentimetern Breite zum Einsatz kommen wird. Das berichtet die Salzgitter AG in einer Pressemitteilung.


Bei diesem Material werden die CO2-Emissionen im Herstellungsprozess durch Verwendung von klimafreundlichen Energieträgern und Stahlschrott um mehr als 66 Prozent verringert. Bei Miele wird der „grüne Stahl“ ab November in einem Abdeckblech für Herde und Backöfen verbaut, die Miele allesamt in seinem Werk Oelde produziert. Weitere Anwendungen auch in anderen Miele-Geräte werden aktuell geprüft. „Wir freuen uns, dass wir mit der Salzgitter AG einen starken und kompetenten Partner an unserer Seite haben, mit dessen Unterstützung wir den CO2-Fußabdruck unserer Produkte weiter senken können“, erklärt Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer Technik Miele, der sich Anfang Oktober bei einem Besuch bei der Salzgitter AG persönlich ein Bild machte und gemeinsam mit Hans Krug, Senior Vice President Procurement bei Miele, einen der ersten Backöfen mit grünem Stahl übergab.

Herstellung im Werk Peine


Die CO2-armen Stahlgüten werden im Elektrostahlwerk Peine hergestellt und in den Walzwerken und Verzinkungsanlagen der Salzgitter Flachstahl weiterverarbeitet. Beim Einschmelzen von Stahlschrott und durch den Einsatz von klimafreundlichen Energieträgern entsteht ein um 66 Prozent geringerer CO2-Fußabdruck des verzinkten Materials als bei der konventionellen Herstellung auf der Hochofenroute. Dies hat der TÜV SÜD auf Basis von Daten des Jahres 2018 für die verschiedenen Prozessrouten zur Produktion von Flachstahl verifiziert.



Ulrich Grethe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Salzgitter Flachstahl und Mitglied der Salzgitter-Konzerngeschäftsleitung erklärt: „Grüne“ Stahlprodukte stoßen auf immer größeres Interesse bei unseren Kunden aus den verschiedensten Branchen. Miele steht seit jeher für langlebige Premiumprodukte – wir freuen uns, dass unsere CO2-armen Stahlprodukte die hohen Qualitätsanforderungen des Unternehmens erfüllen.“

Perspektivisch Kohle ganz ersetzen


Perspektivisch können Wasserstoff und Strom aus regenerativen Quellen den bisher zur Stahlherstellung benötigten Kohlenstoff komplett ersetzen und somit die CO2- Emissionen in der Stahlerzeugung um über 95 Prozent senken. An diesem anspruchsvollen Ziel arbeitet die Salzgitter AG mit ihrem Transformationsprojekt Salzgitter Low CO2 Steelmaking (SALCOS), dessen zentrale Elemente Strom aus erneuerbaren Quellen und Wasserstoff sind. Beide zusammen sollen die Kohle ersetzen, die derzeit im konventionellen Hochofenprozess verwenden wird.