Region. Das neue Schuljahr 2022/23 in Niedersachsen beginnt nach den Sommerferien am 25. August mit einer intensivierten Testphase - allerdings auf freiwilliger Basis. darüber informierte das niedersächsische Kultusministerium am heutigen Montag.
Demnach können sich Schüler an den ersten fünf Schultagen bis einschließlich zum 31. August zu Hause testen, bevor sie sich auf den Weg in die Schule machen. Nach dem Ende der intensiven Testphase setzen die Schulen das bisherige Verfahren mit freiwilligen Testangeboten für alle Schüler sowie Beschäftigten fort. Dafür stellt das Land weiterhin jedem Schüler bis zu zwei Tests pro Woche zur Verfügung. Eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung besteht weiterhin nicht. Freiwillig kann und darf jedoch eine Maske getragen werden.
Keine zusätzlichen Einschränkungen erforderlich
„Wir haben die Zeit in den Ferien genutzt, die Entwicklung des Infektionsgeschehens in Niedersachsen und die Erfahrungen anderer Bundesländer, die bereits wieder mit dem Unterricht begonnen haben, auszuwerten. Die gute Nachricht daraus ist, dass die aktuelle Infektionslage keine zusätzlichen Einschränkungen erfordert", erklärt Kultusminister Grant Hendrik Tonne zur geplanten Teststrategie zum neuen Schuljahr. Gleichzeitig sei es weiterhin wichtig und richtig, Schülern, Lehrkräften und allen weiteren Beschäftigten in den Schulen einen angemessen hohen Schutz zu gewährleisten.
Tonne weiter: „So bieten wir insbesondere auch Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehrkräften, die aus unterschiedlichen Gründen besonders vorsichtig sein wollen oder müssen, Sicherheit", so der Minister. „Vor diesem Hintergrund setzen wir nach den Ferien unser bewährtes Konzept mit leichten Veränderungen fort. Einerseits lässt das derzeitige Infektionsgeschehen es zu, dass das Testen freiwillig bleibt. Die Inzidenzen sinken deutlich, auch die Hospitalisierungswerte gehen zurück und die Lage ist entspannter im Vergleich zu vor den Sommerferien. Damit gibt es keinerlei Rechtfertigung, Kinder und Jugendliche strenger zu behandeln im Vergleich zur weiteren Gesellschaft. Andererseits intensivieren wir dieses Angebot mit Blick auf die übliche Reisetätigkeit während der Sommerferien mit einer Testphase an den ersten 5 Schultagen. Damit sollen Infektionen, die möglicherweise während der letzten Ferientage stattgefunden haben, aufgedeckt und Einträge in den Schulbetrieb möglichst verhindert werden. „Wir empfehlen daher, von der Testmöglichkeit Gebrauch zu machen."
Präsenzunterricht gewährleisten
Erklärtes Ziel der Landesregierung sei es, die Schulen offenzuhalten und Präsenzunterricht zu gewährleisten, betont der Minister auch mit Blick auf zurückliegende Schulschließungen und ihre Folgen und fügt an: „Erfreulicherweise wird dieses Ziel mittlerweile auch auf Bundesebene unterstützt."
Das Kultusministerium hat die Schulen und Schüler sowie Erziehungsberechtigten heute schriftlich über die Teststrategie zum Schulstart informiert. Die Schulen hatten sich bereits vor den Sommerferien auf alle Optionen vorbereitet und ausreichend Tests auch für eine mögliche Intensiv-Testphase geordert. Die benötigten Testkits werden nach wie vor vom Land beschafft, von den Schulen nach Bedarf abgefordert und ausgegeben.
Freiwillige Tests in Kitas
Auch in den Kindertageseinrichtungen setzt Niedersachsen seine Teststrategie mit der Empfehlung, die Kinder regelmäßig freiwillig zu testen, fort. Die Landesregierung wird den örtlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe weiterhin Lollitests zur Verfügung stellen, um im Rahmen der örtlichen Teststrategien Angebote zur Testung auf freiwilliger Basis zu gewährleisten. Bis zum Jahresende wird das Land pro Kind im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung wöchentlich bis zu zwei Lollitests bedarfsorientiert ausliefern. Die Ausgabe vor Ort organisieren die Träger der Kinder- und Jugendhilfe.
Intensive Testphase durch Freiwilligkeit wirkungslos
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL) begrüße laut einer Mitteilung grundsätzlich eine intensive Testphase nach den Sommerferien, sieht aber die angekündigte Freiwilligkeit äußerst kritisch. Es sei zu befürchten, dass eine freiwillige Testphase nach den Ferien ihren Zweck verfehlen und wirkungslos bleiben wird. Dabei habe sich dieses Instrumentarium in den zurückliegenden Zeiten bewährt, als es noch verpflichtend gewesen ist.
Der VNL unterstütze die Absicht des Kultusministers, die Schulen offenzuhalten und Präsenzunterricht zu gewährleisten, heißt es in der Mitteilung weiter. Dazu bedarf es konkreter Schutzmaßnahmen, das geplante Bundesinfektionsschutzgesetz sei leider keine große Hilfe. Neben einem effektiven Infektionsschutz bedarf es dringend einer sichergestellten Unterrichtsversorgung, eines zügigen Ausbaus der Digitalisierung und vor allem eines Konzeptes für die Schulen, wie der Energiekrise begegnet werden soll.
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