Düsseldorf. NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) kündigt mehr Eltern-Einbindung als Schwerpunktaufgabe für das Jahr 2024 an. "Wir müssen mehr Eltern in die schulische Förderung ihrer Kinder einbinden", sagte Feller der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).
Es gebe Schulen, an denen nur ein oder zwei Mütter oder Väter zu Elternabenden erschienen. "Das geht einfach nicht", so die Schulministerin. "Wir müssen die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule stärken. Es ist für uns dieses Jahr eine Schwerpunktaufgabe, dafür Konzepte zu entwickeln."
Angebote wie beispielsweise das Programm "Rucksack Schule" oder Familiengrundschulzentren wolle man ausbauen. Auf die Frage, ob dadurch der Einfluss des Elternhauses auf den Bildungserfolg von Kindern nicht noch größer würde, sagte Feller, Schulen bräuchten die Unterstützung der Eltern. "Denn das Elternhaus wird immer einen Einfluss auf die Kinder haben, und die Schule wird nie alles allein regeln können. Es ist wichtig, Eltern dafür zu sensibilisieren, dass Bildung in der Schule und zu Hause stattfindet."
Im Fortbildungssystem für Lehrkräfte plant die Ministerin unterdessen Reformen: "Wir arbeiten gerade an einem Konzept für neue, systemische Fortbildungen, das dieses oder spätestens nächstes Jahr umgesetzt werden soll", sagte sie der "Rheinischen Post". Schulen sollten sich verstärkt als Lehrkollegium weiterbilden. "Dazu müssen sie sich überlegen: Wie wollen wir uns entwickeln, und welche Kompetenzen müssen wir aufsatteln?" Bereits heute gebe es eine grundsätzliche Fortbildungspflicht für Lehrkräfte: "Ich schließe nicht aus, dass wir bei der Verbindlichkeit der Fortbildung mittelfristig noch einmal nachschärfen müssen", soFeller. "Aber erst mal müssen wir die Inhalte stärken. Und in einer schnelllebigen Zeit muss man Schulen auch Zeit geben, dabei mitzugehen."
Über Änderungen bei der grundständigen Ausbildung von Lehrern wolle man im März auf Ebene der Kultusministerkonferenz sprechen. "Ich bin sehr dafür, mehr Praxis-Anteile ins Lehramtsstudium zu integrieren, aber dagegen, das Referendariat abzuschaffen", sagte Feller der "Rheinischen Post". "Ich bin auch offen für Ein-Fach-Lehrkräfte. Es bedeutet zwar mehr Aufwand für die Erstellung der Stundenpläne, wenn Lehrer nur ein Fach unterrichten. Jedoch wenn wir dadurch mehr qualifiziertes Personal an die Schulen bekommen, sollten wir das in Kauf nehmen."
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