Nur einer wird es: Diese Männer wollen für die CDU in den Bundestag

Die CDU hat am heutigen Freitag ihre Bewerber für die Direktkandidatur im Wahlkreis 49 vorgestellt. Rund 1.700 CDU Mitglieder sind dazu aufgerufen im Juli ihren Favoriten zu wählen.

von


Diese Männer wollen für die CDU im Wahlkreis 49 in den Bundestag. (v.l.n.r.) Dr. Albrecht Stalmann, Dr. Adrian Haack, Uwe Lagosky, Holger Bormann und Maik Schenkhut.
Diese Männer wollen für die CDU im Wahlkreis 49 in den Bundestag. (v.l.n.r.) Dr. Albrecht Stalmann, Dr. Adrian Haack, Uwe Lagosky, Holger Bormann und Maik Schenkhut. | Foto: Werner Heise

Goslar/Salzgitter/Wolfenbüttel. Statt einen Kandidaten für den kommenden Bundestagswahlkampf im Hinterzimmer festzulegen, möchte die CDU im Wahlkreis 49 ein offenes, transparentes Verfahren durchführen und ihre Mitglieder darüber entscheiden lassen. Auf einem Pressetermin am heutigen Freitag stellte die Partei fünf Personen vor, die bis jetzt ihren Hut in den Ring geworfen haben.


Eines eint alle Kandidaten: Es sind Männer. Das liege aber an dem schlichten Grund, dass sich keine Frau gemeldet habe, erklärt der Wolfenbütteler Kreisvorsitzende Frank Oesterhelweg. Zudem sei es überhaupt schwierig Frauen in die Politik zu bewegen, unterstützt die Salzgitteraner Kreisvorsitzende Andrea Kempe.

Doch sowohl die Anzahl, als auch das Geschlecht der Bewerber kann sich bis zur Nominierungsversammlung am 10. Juli 2020 noch ändern. Dann wählen die rund 1.700 im Wahlkreis 49 lebenden CDU-Mitglieder, die an diesem Tag mindestens 18 Jahre alt sind, ihren Direktkandidaten für den Bundestag. Hierfür gibt Oesterhelweg den Bewerbern auch gleich einen Tipp mit auf den Weg: Jeder sei gut beraten noch Mitglieder zu werben, die dann für einen stimmen.

Von März bis Mai können sich die Bewerber an insgesamt sieben Terminen im Wahlkreis vorstellen und die Basis von sich überzeugen. Es gilt einen passenden Kandidaten zu finden, der am Ende die Wähler von sich überzeugen kann, um mit den meisten Stimmen im Wahlkreis 49 direkt gewählt zu werden. Bislang ging dieser immer sicher an den Sozialdemokraten Sigmar Gabriel. Doch nach dessen zwischenzeitlichem Rückzug und der allgemeinen Lage bei der Bundes-SPD ist das Spiel für alle wieder offen.

Holger Bormann


Holger Bormann
Holger Bormann Foto: Werner Heise



Der 38-jährige Holger Bormann ist seit 1997 aktives CDU-Mitglied. Er sitzt für die Christdemokraten im Rat der Stadt Wolfenbüttel. Als Vorsitzender der Wolfenbütteler sowie stellvertretender Vorsitzender der niedersächsischen Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ist der geschäftsführende Gesellschafter eines Autohauses gut vernetzt und vielen bereits bekannt. In der Berliner Politik sieht er einen seiner Schwerpunkte im Vorantreiben der Digitalisierung und möchte hier auch den Vergleich zu anderen Ländern ziehen. Auf einen Kanzlerkandidaten legt er sich noch nicht fest.

Dr. Adrian Haack


Dr. Adrian Haack
Dr. Adrian Haack Foto: Werner Heise



Mit 32 Jahren ist er der jüngste Bewerber um die Direktkandidatur. Haack ist promovierter Politikwissenschaftler und begann seinen politischen Werdegang einst als Schülerpraktikant beim Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg. Im Berliner Politikalltag kennt sich der in Wolfenbüttel-Fümmelse aufgewachsene aus. Er war Mitarbeiter des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Uwe Lagosky und arbeitet heute direkt für den aktuellen Generalsekretär der Bundes-CDU, Paul Ziemiak. Mit Bezug auf die Bundestagswahl 2021 sagt er: "Alles kann passieren. Deutschland wird neu justiert." Haack setzt sich die Schwerpunkte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Industrie/Mittelstand und die Innere Sicherheit. Sein Kanzlerkandidat ist zu 100 Prozent Jens Spahn.

Uwe Lagosky


Uwe Lagosky
Uwe Lagosky Foto: Werner Heise



Der 57-Jährige saß für die CDU bereits von 2013 bis 2017 im Deutschen Bundestag und hat den Einzug damals über die Liste geschafft. Bei der Bundestagswahl 2017 wurde er von 29,1 Prozent der Wähler im Wahlkreis 49 gewählt und schnitt damit um 7,9 Prozentpunkte schlechter ab, als noch 2013. Lagosky setzt seinen Schwerpunkt in der sozialen Arbeitnehmerpolitik. Er kann auf eine jahrelange Arbeit als Betriebsrat zurückblicken und ist heute unter anderem Mitglied im europäischen Konzernbetriebsrat von Veolia. Passend hierzu ist er seit 2019 Mitglied im Bundesfachausschuss Soziale Sicherung und Arbeitswelt der CDU-Deutschland. Auf einen Kanzlerkandidaten legt auch er sich nicht fest.

Maik Schenkhut


Maik Schenkhut
Maik Schenkhut Foto: Werner Heise



Der 52-jährige Osteroder ist Inhaber von vier Autohäusern des Volkswagen-Konzerns in Goslar und Osterode und beschäftigt hier zirka 280 Mitarbeiter. Politisch ist er bislang nicht wirklich in Erscheinung getreten, sagt aber über sich selbst, dass ihn dieses Feld sehr interessiere. Seiner Meinung nach fehle es in der Politik an Realitätssinn und der Bereitschaft zu ehrlichen Antworten. Einen Kanzlerkandidaten benennt er auf Nachfrage namentlich nicht. Anders als seine politischen Schwerpunkte: Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land, Stärkung des Rechtsstaats und Durchsetzung von Regeln sowie Investitionen vor Konsum.

Dr. Albrecht Stalmann


Dr. Albrecht Stalmann
Dr. Albrecht Stalmann Foto: Werner Heise



Dem 67-jährigen promovierten Ingenieur ist das Rentnerleben zu langweilig, wie er sagt. In der Öffentlichkeit ist Stalmann bislang nicht in Erscheinung getreten, kann jedoch auf einige Jahre kommunalpolitische Ratsarbeit in Braunschweig zurückblicken. Heute ist er Leiter des Arbeitskreises "Energie und Zukunft" im CDU-Kreisverband Wolfenbüttel sowie Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Veltheim. Er findet, dass es zu wenig Ingenieure in der CDU gibt und will dies ändern. Stalmann war national wie international als Werk- und Produktionsleiter bei Volkswagen tätig und ist seit 2018 in beratender Tätigkeit für die Fraunhofer-Gesellschaft sowie als Honorarprofessor an der TU-Claustahl tätig. Am meisten beschäftigen ihn die Themenkreise Wirtschaft und Finanzen, Energiewende, Flüchtlings- und Migrationspolitik, Verteidigungspolitik und Außenpolitik. Sein Kanzlerkandidat ist Friedrich Merz.

Sieben Vorstellungsrunden


Auf insgesamt sieben Vorstellungsrunden gibt es für jeden Interessierten die Möglichkeit die Kandidaten näher kennenzulernen. Rede- und Fragerecht haben dabei ausschließlich die stimmberechtigten CDU-Mitglieder.

9. März 2020, 19 Uhr
Hotel Im Tannengrund, Langelsheim

12. März 2020, 19 Uhr
Hotel Ratskeller, Salzgitter-Bad

17. März 2020, 19 Uhr
DGH Schladen

16. April 2020, 19 Uhr
Jacobson-Haus, Seesen

23. April 2020, 19 Uhr
Hotel am See, Salzgitter-Lebenstedt

27. April 2020, 19 Uhr
GH Halchter

7. Mai 2020, 19 Uhr
Eulenspiegelhalle, Schöppenstedt


mehr News aus der Region