Geschwistern von Kindern mit Behinderung paddeln auf der Oker


Die Kinder paddeln auf der Oker. Foto: Privat
Die Kinder paddeln auf der Oker. Foto: Privat



Wolfenbüttel/Braunschweig. Am Wochenende wurden die Boote zu Wasser gelassen. Vier Kanus standen bereit, beladen mit Proviant, Spielen, Schlafsäcken und Kuscheltieren - alles wasserdicht in Packsäcken verstaut. Ziel der Reise war Braunschweig. Dort warteten am Kennelsee schon einige Zelte darauf, von den Teilnehmern der Paddeltour erkundet und bezogen zu werden.

Etwas Besonderes war die Reise in jedem Falle , so das DRK - alle 9 Kinder, die hier teilgenommen haben, sind Geschwister von behinderten Kindern. In ihren Familien drehe sich zwangsläufig viel um die Behinderung des Bruders oder der Schwester. "Nicht schlimm", meint Alina. Sie erzählt mit viel Humor von ihrem Bruder mit Frühkindlichem Autismus. "Aber manchmal ist es etwas kompliziert für mich, Freunde einzuladen." Sie leidet nicht unter der Behinderung ihres Bruders. Ihre Eltern geben sich große Mühe, auch ihr gerecht zu werden. Aber manchmal gebe es eben Situationen, da müssen alle ein wenig zurückstecken.

Toll findet sie diese Paddeltour, denn sie war auch schon einmal dabei und kennt die Organisatorin Petra Kaschefski, die Therapeutin ihres Bruders aus der Autismusambulanz im DRK Integrations- und Therapiezentrum (ITZ). An diesem Wochenende geht es aber nur um die Geschwister. Gespräche über die eigene Situation werden nur geführt, wenn sie entstehen. Vielmehr geht es um den Spaß am gemeinsamen Paddeln, ein Abenteuer auf der Oker zu erleben und einen schönen Abend am Lagerfeuer - mit Würstchen und Fackeln.

Möglich gemacht haben diese Fahrt die Angestellten der Deutschen Bank Filiale Wolfenbüttel. Sie haben nicht nur die Kanumiete finanziert, sondern auch Spiele und Wunderkerzen eingepackt - und vor allem waren sie die ganze Zeit dabei. Sie übernachteten mit in den Zelten und haben die Aktion rundherum begleitet. "Wir haben uns dazu entschieden", erklärt Reiner, der sich mit Vornamen vorstellt. "Denn beim letzten Mal war es so schade, nach der Paddeltour Auf Wiedersehen zu sagen und nicht ebenfalls über Nacht zu bleiben." Die Kollegen der Deutschen Bank unterstützen das ITZ schon seit einigen Jahren und es ist spürbar, dass die Aktion auch ihnen eine große Freude bereitet.


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