Analphabetismus bei zugewanderten Kindern und Jugendlichen


Von links: Britta Spickschen, Christina Wessel, Natalie Zabinski, Marvin de Vries und Petra Grünig. Foto: Kreisvolkshochschule Peine
Von links: Britta Spickschen, Christina Wessel, Natalie Zabinski, Marvin de Vries und Petra Grünig. Foto: Kreisvolkshochschule Peine

Peine. Analphabetismus bei zugewanderten Kindern und Jugendlichen war das Thema der Fortbildung am Montag, den 13. Februar, sowie am Freitag, den 17. Februar. Dazu luden die Kreisvolkshochschule und das Bildungsbüro des Landkreises in Kooperation ein.


Teilgenommen haben sowohl circa 30 Lehrkräfte der Schulen im Landkreis Peine als auch Lehrkräfte außerschulischer Bildungsinstitutionen. Finanziert wurde die Fortbildung mit Mitteln des Regionalen Bildungsfonds.

Stimmen zur Fortbildung


Die Leiterin des Bildungsbüros Jennifer Wimmer begrüßte die Teilnehmenden und erläuterte: „Diese Maßnahme ist ein Produkt der guten Zusammenarbeit von Schulen im 'Netzwerk für Schulische Sprachförderung', das vom Bildungsbüro koordiniert wird. Die große Resonanz zeigt, welchen Stellenwert das Thema Alphabetisierung besitzt.“

Nachfolgend bezog die Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte Friederike Isensee hierzu Stellung: „Die Herausforderung bei der Alphabetisierung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen beim Erlernen der deutschen Sprache und insbesondere beim Erlernen der lateinischen Schrift in Sprachlernklassen oder Fördergruppen liegt insbesondere bei den unterschiedlichen Ausgangslagen der Kinder und Jugendlichen.“

Ansatz der Fortbildung


In der Fortbildung wurden die Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb besprochen und Arbeitsmaterialien für die Zielgruppe vorgestellt. Petra Grünig leitete als Dozentin für Deutsch als Zweitsprache und Alphabetisierung die Veranstaltung und ergänzte die theoretischen Inhalte mit verschiedenen praktischen Übungen.

„Einige Kinder und Jugendliche haben während ihrer Schulzeit im Herkunftsland neben ihrer Muttersprache schon Fremdsprachenkenntnisse erworben, andere sind durch Krieg oder Flucht nie in die Schule gegangen“, erklärte Grünig.

Wichtig sei es, den Schülerinnen und Schülern Zeit zu geben, die anspruchsvolle Fähigkeit des Lesens und Schreibens in der Fremdsprache Deutsch, zum Teil in einer fremden Schrift zu erlernen. Möglichst solle die Beschulung ohne Druck erfolgen, damit Kinder in ihrem individuellen Tempo lernen könnten. Dazu sind besondere, auf die Schülerinnen und Schüler zugeschnittene Methoden und geeignete Materialien erforderlich, die bei der Fortbildung kennengelernt und diskutiert werden konnten. „Lernstrategien können nicht einfach vorausgesetzt werden und neu zugewanderte Kinder und Jugendliche seien häufig nicht gewohnt, in für das schulische Lernen wichtigen Strukturen zu denken“, so Grünig. „Ein Schonraum ist wichtig für die neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen. Allerdings ist dies auch eine Gratwanderung, da der Erwerb von Fachwissen schnell darunter leidet“, gab eine Schulleiterin zu bedenken. Diese Veranstaltung, da waren sich am Ende alle Teilnehmenden einig, gab einen guten Einblick ins Aufgabenfeld und bot viele praktische Impulse.

Festzuhalten bleibt, dass die Alphabetisierung in der Fremdsprache Deutsch nur kleinschrittig und mit geschulten Lehrkräften gelingen kann.

Insgesamt wurde die mit Mitteln des Regionalen Bildungsfonds finanzierte Fortbildung als besonderes und gewinnbringendes Angebot in diesem für Schulen neu hinzu gekommenen Themenfeld wahrgenommen.


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