Peine. Die DRK Bereitschaft führte am vergangenen Wochenende ein intensives und lehrreiches Katastrophenschutz-Übungswochenende durch. Ziel der Veranstaltung war es, die ehrenamtlichen Einsatzkräfte unter realistischen Bedingungen auf den Ernstfall vorzubereiten und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einheiten zu stärken. Das berichtet der Kreisverband Peine des DRK in einer Pressemitteilung.
Die Übung begann am Samstagmorgen um 10 Uhr mit einer allgemeinen Lageeinweisung: Ein langanhaltendes, schweres Unwetter hat den Landkreis Peine sowie umliegende Landkreise und Städte flächendeckend getroffen. Die Kommunikation ist gestört, Flüsse und Bäche sind über die Ufer getreten und der Landrat hat das außergewöhnliche Ereignis gemäß Niedersächsischem Katastrophenschutzgesetz festgestellt. Alle Katastrophenschutzeinheiten des DRK wurden in Bereitstellung in das ehrenamtliche Katastrophenschutzzentrum in Peine alarmiert.
Unterkunft hergerichtet
Als erster Einsatzauftrag wurde die Unterkunft hergerichtet, um die Einsatzkräfte für das Wochenende dauerhaft unterbringen zu können. Ausreichend Material ist vorhanden, um das Gebäude längerfristig autark funktionsfähig zu halten, unter anderem mit einer Notstromeinspeisung, Einsatzzentrale, Fernmeldematerial zur Herstellung von Kommunikationsverbindungen, Lebensmittelbevorratung und vieles mehr.
Eines der ersten Szenarien umfasste den sturmbedingten Teileinsturz von Gebäuden auf dem Gelände des Kraftwerks Mehrum, bei dem fünfzehn Personen teils schwer verletzt wurden. Gemeinsam mit der Feuerwehr Mehrum richtete die DRK Bereitschaft eine Verletztensammelstelle ein und organisierte die medizinische Versorgung und den Abtransport der Verletzten. Der hauptamtliche Rettungsdienst stand lagebedingt nicht zur Verfügung, Unterstützung aus benachbarten Kommunalbezirken ebenfalls nicht.
Langanhaltender Stromausfall
Ein weiteres Szenario simulierte einen langanhaltenden Stromausfall, der dazu führte, dass mehrere Bewohner eines Pflegeheims, darunter teils demente und auf Medikamente angewiesene Personen, vermisst wurden. Die DRK Bereitschaft setzte ihre Rettungshundeeinheit und Drohneneinheit erfolgreich ein, um die vermissten Personen zu finden und medizinisch zu versorgen. Die erste Person wurde bereits nach nur fünf Minuten entdeckt, alle sechs Vermissten konnten innerhalb von vier Stunden sicher gefunden werden.
Im dritten Szenario hatten zwei Ortschaften in der Gemeinde Edemissen aufgrund eines Stromausfalls keine Energieversorgung. Die DRK Bereitschaft erhielt den Auftrag, das nahegelegene Schulzentrum als Unterbringungsmöglichkeit für die betroffenen Personen vorzubereiten und einen Bereitstellungsraum für die mögliche Evakuierung eines Pflegeheims zu erkunden, welches vorübergehend mit Notstrom versorgt wurde. Dank der zügigen und professionellen Abarbeitung konnte die Lage erfolgreich gemeistert werden, eine tatsächliche Evakuierung war letztlich nicht mehr notwendig. Der diensthabende Zugführer zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung der eingesetzten Gruppenführer und des gesamten Teams.
Umfangreiche Nachbesprechung
Mit dem Abschluss der dritten Großlage wurden aufgrund einer Lageentspannung die Katastrophenschutzeinheiten des Landkreises aus dem Einsatz entlassen, womit das Übungswochenende endete. Zurück in der Unterkunft wurde das Material wieder einsatzbereit hergerichtet und nach einer umfangreichen Nachbesprechung ließen die Einsatzkräfte das Wochenende bei leckerem Essen vom Grill ausklingen.
Die DRK Bereitschaft dankt dem Planungsteam für die Organisation dieses einmaligen Wochenendes, das eine wertvolle Gelegenheit bot, die Fähigkeiten der Einsatzkräfte zu schärfen und die Teamarbeit weiter zu stärken.
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