Falsch abgebogen: ICE kracht mit Auto zusammen

Die Frau konnte das Auto noch rechtzeitig verlassen.

Vom Auto ist nach diesem Unglück nur noch Schrott übrig.
Vom Auto ist nach diesem Unglück nur noch Schrott übrig. | Foto: Phil-Kevin Lux

Alvesse. Zu einem Bahnunfall kam es am späten Samstagabend am Bahnübergang Alvesse. Nach Angaben der Feuerwehr wurden jedoch keine Personen verletzt. Mittlerweile hat die Polizei in einer Pressemitteilung weitere Informationen zum Unfallhergang bekannt gegeben. Mehr dazu weiter unten im Artikel.



Wie der Pressesprecher der Gemeindefeuerwehr Vechelde/Wahle Thomas Schellhorn berichtet, kam es gegen 22 Uhr zu einem gemeldeten Bahnunfall mit einem Auto. Vor Ort stellte sich die Lage so dar, dass eine allein beteiligte Autofahrerin ihrem Navi gefolgt war und eine falsche Ausfahrt genommen hatte und dann aus unerklärlichen Gründen auf dem Bahnübergang zum Stehen gekommen war. Diesen konnte sie dann auch nicht mehr verlassen, da sie sich mutmaßlich festgefahren hatte.

Frau konnte Wagen verlassen


Sie verließ ihren Wagen und brachte sich in Sicherheit. Ein heranfahrender ICE mit 250 Fahrgästen, der in Richtung Karlsruhe unterwegs war, hatte jedoch das Auto nicht mehr gesehen und erfasste ihn frontal, was die Frau mit ansah. Erst nach hunderten Meter konnte der Lokführer seinen Zug zum Stehen bringen und blieb kurz hinter Alvesse stehen. Es wurden durch Berater der Deutschen Bahn sowie der Feuerwehr Maßnahmen durchgeführt, um das Auto aus dem völlig deformierten Zug zu bekommen.


In der Nacht wurde zusätzlich geprüft, inwieweit die Fahrgäste evakuiert werden können. Genauere Angaben dazu gibt es aktuell jedoch noch nicht. Laut Schellhorn, hatten die Fahrgäste berichtet, dass der Zug "gehoppelt" habe, sodass man von Glück sprechen könne, dass der Zug nicht aus den Gleisen gesprungen ist. Der Lokführer wurde "ausgetauscht" und erlitt einen Schock.

Aktualisierung, 16:15 Uhr: Mittlerweile hat die Polizei in einer Pressemitteilung weitere Informationen zum Unfallhergang bekannt gegeben. Demnach handelt es sich bei der Fahrerin um eine 46-jährige Frau, die gegen 20 Uhr die "Üfinger Straße" aus Alvesse kommend in Richtung Salzgitter-Üfingen entlangfuhr. Kurz hinter dem Ortsausgang überfuhr sie einen Bahnübergang und wollte in den dahinter gelegenen
"Lietweg" abbiegen. Fälschlicherweise bog sie aber zu früh ab und fuhr in das Gleisbett. Ursächlich für diesen Fehler war möglicherweise die Benutzung eines Navigationsgerätes. Hier fuhr sich ihr Wagen fest und die Frau verließ den Wagen, um Hilfe zu holen.

Kurz darauf schlossen sich die Bahnschranken und ein aus Richtung Braunschweig heranfahrender ICE erfasste das Auto. Der Triebwagen
schob das Auto zunächst einige Meter vor sich her und begrub es schließlich unter sich, bevor der Zug zum Stehen kommt. Zum Unfallzeitpunkt war der Zug mit etwa 300 Personen besetzt. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Durch den Zusammenprall wurde das Automobil komplett zerstört, am Triebwagen und zwei Waggons entstand teils erheblicher Sachschaden. Die Bahnstrecke musste bis in die frühen Morgenstunden gesperrt werden. Die Schadenshöhe steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Die weiteren Ermittlungen werden von der zuständigen Bundespolizeiinspektion geführt.


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