Familienhund Ben überfahren und einfach liegengelassen

Familienhund Ben wurde vergangene Woche vor den Augen seines 11-jährigen Besitzers überfahren. Der Verursacher fuhr einfach weiter.

von und Phil-Kevin Lux-Hillebrecht


Ben wurde angefahren und schwer verletzt. Er überlebte den Unfall nicht.
Ben wurde angefahren und schwer verletzt. Er überlebte den Unfall nicht. | Foto: Privat

Broistedt. Schlimme Szenen haben sich am vergangenen Freitag in Broistedt abgespielt. Der Australien Shepherd "Ben" der Familie Drochmann wurde vor den Augen des 11-jährigen Sohnes überfahren und so schwer verletzt, dass er nicht überlebte. Der mutmaßliche Verursacher fuhr jedoch einfach weiter. Die Familie ist verzweifelt und fassungslos.


Für Bianca Drochmann aus Broistedt ist es noch immer unvorstellbar, was am Freitag passierte. Der geliebte Familienhund „Ben“ starb bei einem Unfall, er wurde überfahren. Vor allem aber ist sie fassungslos darüber, was nach dem Unfall passierte. Denn der Autofahrer, der Ben mutmaßlich angefahren und schwer verletzte, hielt nicht einmal an, berichtet sie regionalHeute.de und erinnert sich an den schrecklichen Tag.

Von Auto erfasst


Der Unfall ereignete sich auf der Lebenstedter Straße in Broistedt.
Der Unfall ereignete sich auf der Lebenstedter Straße in Broistedt. Foto: Phil-Kevin Lux-Hillebrecht


Ben war es an diesem Tag aus unerklärlichen Gründen gelungen, aus dem Garten auszubüxen. „Es war ihm eigentlich gar nicht möglich, abhauen zu können. Doch es passierte. Mein Sohn und mein Mann machten sich sofort auf die Suche nach ihm." Schnell konnte der Australien Shepherd dann auch in der Nähe des Grundstücks auf der Lebenstedter Straße durch ihren Sohn gefunden werden. Doch gerade als dieser den Hund von der Straße holen wollte, kam es zu dem Unglück. Aus Fahrtrichtung Salzgitter habe sich ein schwarzer BMW genähert und den Hund angefahren, der anschließend auf der Straße liegen blieb. „Ich habe nur die Schreie meines Sohnes gehört und bin sofort zu ihm geeilt“, erzählt Bianca Drochmann weiter.

Ben kann nicht gerettet werden


Schnell habe man den schwer verletzten Ben in die Tierklinik gebracht. Doch seine Verletzungen im Beckenbereich waren so schlimm, dass er noch in der Klinik eingeschläfert werden musste. Ein schweres Schicksal für die Familie. Ben sei ein Familienmitglied und besonders für ihre Kinder ein wichtiger Begleiter gewesen. Vor allem für ihre schwer herzkranke Tochter sei Ben eine wichtige Stütze gewesen. Ähnlich wie ein Assistenzhund sei er von Geburt an an ihrer Seite gewesen, habe gespürt, wenn es dem Mädchen nicht gut ging, berichtet Bianca Drochmann.

"Unmenschlicher ging es nicht"


Bianca Drochmanns Kinder trauern im ihren geliebten Freund.
Bianca Drochmanns Kinder trauern im ihren geliebten Freund. Foto: Privat


Zu dem Schmerz über den Verlust des Hundes komme auch noch die Fassungslosigkeit darüber, dass der mutmaßliche Verursacher nicht einmal angehalten habe. Bianca Drochmann verurteile nicht, dass es zu dem Unfall kam. Unfälle passieren, sagt sie. Doch, dass der mutmaßliche Fahrer den Unfall aus ihrer Sicht offensichtlich bemerkte und dennoch weiterfuhr, verstehe sie nicht. "Du bist weitergefahren. Unmenschlicher ging es nicht", schreibt sie auch in einem emotionalen Post auf Facebook. Die Anteilnahme war so groß, dass ein Bekannter eine Spendenaktion ins Leben rief, um die Tierarztkosten decken zu können.

Familie erstattet Anzeige


Die Familien habe noch am Freitagabend Anzeige gegen den mutmaßlichen Verursacher erstattet. Ihr Sohn habe sich das Kennzeichen des Autos gemerkt und man habe es an die Polizei weitergegeben. Sie hoffen auf Gerechtigkeit. Auch wenn das Ben nicht zurückbringen kann.

Malte Jansen, Pressesprecher der Polizei Peine, bestätigte auf Nachfrage, dass es aktuell Ermittlungen zu diesem Vorfall und dem Kennzeichen laufen würden. Genaueres könne man aber derzeit noch nicht sagen. Auch nicht, ob eindeutig geklärt ist, ob es sich bei dem gesehenen Fahrer tatsächlich um den Unfallverursacher handelt.


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