Braunschweig. Am heutigen Montag beginnt vor dem Braunschweiger Landgericht der Prozess gegen einen 35-Jährigen, der im Februar dieses Jahres in einem Zweifamilienhaus in Bettmar, das als Unterkunft für Migranten dient, Feuer gelegt haben soll. Wie das Landgericht mitteilt, wird dem Mann schwere Brandstiftung vorgeworfen.
Der Beschuldigte ist derzeit aufgrund eines Unterbringungsbeschlusses in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. In einem "die Steuerungsfähigkeit aufhebenden krankhaften Zustand" und unter Alkohol- und Tabletteneinfluss habe der Angeklagte am 15. Februar in seiner Wohnung in der Ausländerunterkunft zunächst randaliert und dabei unter anderem einen Fernseher aus dem Fenster geworfen. Anschließend habe er in der Absicht Selbstmord zu begehen im Schlafzimmer und in der Küche Textilien und einen gelben Sack mit Inhalt in Brand gesetzt. Neben der Brandgefahr für das gesamte Zweifamilienhaus habe der Angeklagte auch billigend in Kauf genommen, dass die unter ihm im Erdgeschoss wohnende Familie (Mutter mit sechs Kindern) durch Rauchgase in Lebensgefahr hätten gebracht werden können. Das Brandgeschehen habe sich in der Wohnung ausgebreitet, Tapete und Teppich seien abgebrannt (regionalHeute.de berichtete). Der entstandene Sachschaden belaufe sich auf etwa 15.000 bis 20.000 Euro.
Die schnelle Entdeckung und Löschung des Feuers sowie glückliche Umstände hätten die Ausweitung des Brandes verhindert. Aufgrund der krankhaften psychischen Störung geht die Staatsanwaltschaft von einer Schuldunfähigkeit des Beschuldigten aus und strebt die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Ein Fortsetzungstermin ist für Donnerstag, 30. Juli, angesetzt.
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