Peine. Das Sturmtief Friederike hielt die Region am gestrigen Donnerstag in Atmen. Mit Windstärken um 100 km/h fegten heftige Orkanböen über unsere Städte. An vielen Orten waren die Einsatzkräfte im Dauereinsatz: Bäume wurden entwurzelt, Straßen mussten gesperrt werden und Teile flogen durch die Luft. Heute, einen Tag nach dem Sturm, scheint wieder die Sonne und Polizei und Feuerwehr ziehen Bilanz.
Die Polizei in Stadt und Landkreis Peine musste am Donnerstagnachmittag zu diversen, durch das Sturmtief "Friederike" verursachten Einsätzen fahren. In den Gemeinden Vechelde, Lengede und Edemissen wurden der Polizei diverse auf die Straße gekippte Bäume gemeldet, welche durch die Bauwirtschaftshöfe und die Feuerwehren beseitigt wurden.
In Adenstedt, Birkenstraße, wurde ein Anhänger auf die Fahrbahn geweht, es entstand aber kein Sachschaden. In Hohenhameln beschädigten herabfallende Dachziegel ein Auto. Ein Flachdach wurde in Telgte in der Fröbelstraße teilweise abgedeckt und wehte auf die Fahrbahn. An der Kreuzung "Deutscher Kaiser" wurde eine Ampel durch den Sturm umgeknickt. Am Vechelder Bahnhof stürzte ein Baum auf ein Auto und beschädigte es. In Broistedt, Wolfenbüttler Straße, stürzte ein Häuschen für Einkaufswagen um und beschädigte dadurch ebenfalls ein fahrzeug.
"Zum Glück wurden außer den entstandenen Sachschäden keine Personenschäden gemeldet", so schließt die Polizei ihren Bericht.
Feuerwehr zufrieden
Obwohl Orkantief Friederike rund 130 Sturmeinsätze in der Region nach sich zog, ist die Feuerwehr Braunschweig zufrieden. „Nach aktuellem Stand hat es in Braunschweig keine Verletzten gegeben.“, resümiert der Leiter des Unwetterstabes Brandrat Sebastian Damm. „Gleichwohl gab es wieder viele Schäden durch umgestürzte Bäume und einige Straßen konnten noch nicht wieder für den Verkehr freigegeben werden.“ Im gesamten Bereich der Integrierten Regionalleitstelle Braunschweig, also in der Stadt Braunschweig sowie den Landkreisen Peine und Wolfenbüttel, gab es circa 400 Einsätze aufgrund des Orkans.
Zufrieden zeigen sich auch Leitender Branddirektor Torge Malchau. „Aufgrund der frühzeitigen Warnungen des Deutschen Wetterdienstes haben wir rechtzeitig die nötigen Vorbereitungen treffen können, um jederzeit Herr der Lage zu sein.“ Die Konzepte zur Abarbeitung von vielen Einzelereignissen, wie sie im Zuge von Sturmeinsätzen auftreten, haben gut funktioniert.“
Im Bereich des Rettungsdienstes gab es keine Auffälligkeiten, mit 54 Einsätzen über den gesamten Tag lag man unter dem normalen Tagesdurchschnitt von rund 70 Einsätzen. Personenschäden aufgrund des Sturms wurden nicht gemeldet.
Feuerwehr in Hohenhameln
(Fotos:Tobias Paschwitz, Freiwillige Feuerwehr Hohenhameln)
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Auch der Landkreis zieht ein positives Fazit
"Sturmtief Friederike hatte auch für den Landkreis Peine einiges an Herausforderungen im Gepäck", schreibt der Landkreis am heutigen Freitag, sah sich der Herausforderung aber gut gegenübergestellt.
Schülerbeförderung hat funktioniert
Die Schulen wurden bereits frühmorgens informiert, dass sie ihre Schüler im Rahmen des bestehenden Schülerverkehrs vorzeitig den Heimweg antreten lassen können. Hiervon wurde auch zum Teil Gebrauch gemacht. Weil zwischenzeitlich der ÖPNV im Kreis eingestellt wurde, musste kurzfristig eine Beförderung von neun Schülern von der IGS Peine nach Hause organisiert werden. Auch das hat in Zusammenarbeit mit dem ASB gut funktioniert.
Sturmschäden auf Kreisstraßen halten sich in Grenzen
Die Sturmschäden an den Kreisstraßen sind nicht so stark, wie beim letzten Sturm und bewegen sich in überschaubarem Rahmen. Insgesamt sind nach bisherigen Erkenntnissen etwa 40 Bäume umgefallen. Betroffen waren im Wesentlichen die Gemeinden Hohenhameln (K41, K34 und K30) Vechelde (K21) und Edemissen (K5 und K13).
Die Kreisstraßenmeisterei war bis 22 Uhr im Einsatz. Insbesondere heben die Kollegen dabei die sehr gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Feuerwehren hervor.
Mit Beeinträchtigungen auf Radwegen und Straßen ist teilweise jedoch noch zu rechnen, weil die erforderlichen Aufräum- und Folgearbeiten die nächsten Wochen in Anspruch nehmen werden. Dazu zählen unter anderem Baumkontrollen, die Beseitigung von Astabbrüchen sowie das Fällen und Aufarbeiten von Bäumen. Natürlich erfolgen diese Arbeiten zunächst vorrangig in den Verkehrsbereichen und an Gefahrenstellen, dann in den Seitenbereichen.
Sturmschäden am Schulzentrum Ilsede
Nicht unerhebliche Schäden hat „Friederike“ am Schulzentrum in Ilsede hinterlassen. So wurde etwa ein Drittel der Dachfläche des Hallenbades abgedeckt. Bereits gestern war eine Fachfirma vor Ort. Die Reparatur stellt sich als größere Maßnahme dar und wird einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen. Zunächst ist eine Nutzung des Bades nicht möglich.
Zerstört wurde in Ilsede der Zaun der Kindertagesstätte, der einem infolge des Sturms umgefallenen größeren Baum nicht standhielt.
Vom Dach der Hauptschule haben sich etwa 40 Dachziegel verabschiedet, ebenso wie eine Lichtkuppel. Auch hier war der Dachdecker bereits vor Ort.
Schulzentrum Ilsede (Fotos: Landkreis Peine):
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Als das Sturmtief die Region erreichte
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