Geschlachtete Schafe: Täter kundschafteten Wiese vorher aus

von Julia Seidel


Die Täter schlichen sich ins Gehege und schlachteten die Schafe. Fotos: Pia Braune
Die Täter schlichen sich ins Gehege und schlachteten die Schafe. Fotos: Pia Braune

Klein Ilsede. Wie berichtet verschafften sich am Freitagabend drei Unbekannte Zutritt zu einer mit einem Schloss gesicherten Wiese und schlachteten dort fünf Schafe. Die Überreste entsorgten sie in einem nahegelegenen Bachlauf. Die Tat muss geplant gewesen sein. Dies berichtet die Tierhalterin Pia Braune im Interview mit unserer Redaktion.


Zweimal täglich versorgt Pia Braune ihre Schafe auf ihrer Wiese, die an einem Wald gelegen ist. Freitagabend sei sie gegen 18 Uhr von der Wiese weg gefahren. Als sie am Samstagvormittag zusammen mit ihrer Tochter und den drei Hunden zur Wiese kam, bemerkte sie schon am Eingang, dass sich ihre Hunde seltsam verhielten. Außerdem fiel Mutter und Tochter auf, dass sich nur wenige Schafe auf der Wiese befanden. Dass etwas geschehen war, zeigte sich auf dem Vorplatz zum Stall. Hier waren einige, wenige Blutspuren zu sehen, die jedoch aufgrund des Schneefalls teilweise bedeckt wurden. Ein Blick in den Stall bewahrheitete die Vermutung: Von den ursprünglich 13 Tieren waren nur noch acht da.

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Liebevoll hat Pia Braune das Flaschenlamm "Surprise" damals aufgezogen. Foto:


Nicht das erste Mal


Nicht zum ersten Mal kamen Pia Braune Schafe abhanden. Als im Sommer 2016 das erste Tier von ihrer Weide verschwunden war, erstattetesie noch keine Anzeige bei der Polizei, obwohl auch hier durch Spuren im angrenzenden Wald die Vermutung nahe lag, dass das Tier geschlachtet worden sei. Da im April 2018 jedoch wieder zwei Schafe von der Wiese verschwanden, entschloss sie sich eine Kamera zu installieren.

Im aktuellen Fall könnte dies bei der Identifizierung der Täter helfen. Ihr Mann sei nach der Entdeckung mit dem Fahrrad sofort zur Weide gekommen, um die Bilder auswerten zu können. Auf den Bildern sind drei Männer zu sehen, die sich über zweiStunden auf der Wiese aufgehalten haben. Eine Zeit, die man nicht brauche, um die Schafe lediglich zu fangen. Auch die Pakete, die die Männer auf den Bildern tragen, ließen darauf schließen, dass es sich hier um Einzelteile handeln musste. Ob es sich bei den Tätern tatsächlich nur um drei gehandelt habe, oder ob es doch noch mehr waren, könne sie nicht sagen. Die Kamera mache alle 30 Sekunden ein Bild. Möglich, dass in der Zwischenzeit weitere Personen durch das Bild gelaufen sind.

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Lamm Fanny (rechts) ist jetzt tot. Foto:


Täter haben den Ort vorher ausgekundschaftet


Aus der Vorgehensweise und der langen Zeit, die sich die Täter bei der Schlachtung ließen, folgert die Schafbesitzerin, dass die Wiese vorab bereits eine zeitlang ausgekundschaftet worden sein muss. "Dass die Überreste in dem Bach entsorgt werden - das ist kein Gedanke, der einem spontan in der Nacht kommt", ist sich Pia Braune sicher. Darüber hinaus hätten die Täter Eingeweide, Fell und Knochen über die gesamte Wiese tragen müssen. Ebenfalls dafür, dass die Tat von langer Hand geplant wurde, spreche auch das wenige Blut, das vor dem Stall und auf der Wiese gefunden wurde. Wahrscheinlich nutzten die Männer hierfür eine Plane, auch, um das Fleisch nicht in den Dreck legen zu müssen.

In gleicher Weise zeigte sich der Verpächter von Braune schockiert und half ihr später die Überreste aus dem Bachlauf zu entfernen, berichtet Braune. Spätestens nach dem ersten Schaf hätten die Täter bemerken müssen, dass die Tiere trächtig waren. "Sie haben einfach keine Achtung vor Lebewesen", so Braune. Für sie haben die Täter nicht nur Fleisch gestohlen. "Viele von meinen Tieren habe ich selbst als Lämmer aufgezogen. Einige der Lämmer sollten jetzt zum ersten Mal selbst Lämmer bekommen", sagt sie betrübt. Wie die Zukunft für ihre kleine Herde aussehen wird, sei bis jetzt noch unklar. Eins stehe für sie jedoch fest: Es wird in nächster Zeit etwas passieren um ihre Tiere noch besser zu schützen.

Hier die Bilder aus der Überwachungskamera:

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Hier war die Welt noch in Ordnung. Foto:



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Heute ist die Herde ausgedünnt. Foto:


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