Rosenthal. 35 Jahre hat Gisela Erbe als Vorsitzende der Rotkreuz-Ortsvereins (OV) Rosenthal hinter sich, bei der Jahresversammlung am 30. März wird sie von diesem Posten zurücktreten. „Ich denke, es ist wünschenswert, dass jetzt frische Ideen Einzug halten“, meint die 73-Jährige, die ihren altersbegründeten Rückzug schon vor vier Jahren angekündigt hatte. Nur einen Nachfolger hat sie bislang nicht gefunden. Deshalb schlägt sie jetzt Alarm: „Es ist mir ein großes Anliegen, dass es hier weitergeht!“ Dies berichtet der DRK-Ortsverein.
Rund 90 Mitglieder hat der Ortsverein, damit wird das interne Ziel, dass ein Zehntel der Bevölkerung Mitglied im Roten Kreuz vor Ort ist, nur knapp verfehlt. Rosenthal hat gut 1.000 Bewohner.
Ein künftiger Vorsitzender oder eine künftige Vorsitzende des DRK-Ortsvereins findet ein bereitetes Feld vor, zumal sich „Urgestein“ Gisela Erbe nicht völlig aus dem Ortsverein zurückziehen möchte und anbietet, falls sich jemand die Aufgabe als Vorsitzende oder Vorsitzender noch nicht alleine zutraut: „Ich würde mich bereit erklären, erstmal als stellvertretende Vorsitzende weiterzumachen, um einen neuen Vorstand bei der Einarbeitung zu unterstützen.“
Betreuung von Blutspendeterminen
Der Schwerpunkt der Arbeit des Ortsvereins beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Peine liegt in Begleitung zweier Blutspendetermine pro Jahr in den Räumen der Verlässlichen Grundschule (VGS) Rosenthal. Aufgabe des ehrenamtlichen Teams aus dem OV dabei: Aufnahme der Personalien der Spender, Vorbereiten eines Imbisses für diese und Betreuung derselben nach dem Aderlass. Ungefähr 50 Frauen und Männer beteiligen sich jeweils an den Blutspenden in Rosenthal, die nächste findet im Herbst statt.
Freilich gibt es auch darüber hinaus Aufgaben für den Vorstand, zu dem mit Schatzmeisterin Jutta Klink eine weitere erfahrene Person gehört, während der Posten des Schriftführers auch neu zu besetzen sein wird. Ebenso ist derzeit das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden vakant. „Ziel ist es, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen“, beschreibt Ehrenamtsbeauftragter Oliver Filges vom DRK-Kreisverband Peine.
Neben dem festen Auftrag der Blutspenden-Begleitung und vereinsüblichen Sitzungen bietet der Ortsverein für Mitglieder und teils darüber hinaus für alle Senioren aus dem Ortsteil weitere Veranstaltungen an, wie etwa eine Tagesfahrt pro Jahr, eine Weihnachtsfeier oder mal ein Kaffeetrinken. „Früher hatten wir auch regelmäßige Blutdruck-Messungen“, sagt Gisela Erbe.
Doch – das meint sie mit „frischen Ideen“ – ein neuer Vorstand kann natürlich eigene Akzente setzen und damit vielleicht auch Angebote für potenziell neue und jüngere Bewohner Rosenthals initiieren, gern auch für Familien. „Vielleicht finden sich Freunde oder Bekannte, die sich zutrauen, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen“, schlägt Filges vor.
Engagierte Bürger werden gebraucht
„Es braucht engagierte Bürger, die in ihrer Freizeit, vielleicht auch in Hinblick auf ihren Ruhestand, eine Aufgabe übernehmen, an der sie Freude haben und auch sozial etwas bewegen können“, meint DRK-Kreisverbandsvorsitzender Ralf Niederreiter. Er glaubt daran, dass sich – möglichst kurzfristig – Interessenten melden oder vorgeschlagen werden. „Manch einer traut sich vielleicht nicht, sich selber zu melden, wenn er zuvor noch nicht beim DRK engagiert war oder eher im Hintergrund agiert hat.“ Ehrenamtliche, auch Vereinsvorsitzende, „werden bei einer großen, weltumfassenden Organisation wie dem Roten Kreuz nicht allein gelassen, sondern zum Beispiel durch Schulungen und Qualifizierungen umfangreich unterstützt“, betont Niederreiter.
Wer sich genauer informieren möchte, kann das beim Ehrenamtsbeauftragten Oliver Filges unter der Mobilnummer (0173) 8774026 oder bei Gisela Erbe unter Telefon (05171) 55859 tun.
Die scheidende OV-Vorsitzende jedenfalls möchte den Seniorenkreis im DRK-Ortsverein Rosenthal, der sich an jeden ersten Mittwoch eines Monats um 15 Uhr im evangelischen Gemeindehaus trifft, und auch die Spielgruppe „Maikäfer-Treff“ (an jedem dritten Mittwoch um 14:30 Uhr am selben Ort), auch weiterhin leiten. „Gestartet sind wir vor 20 Jahren mit 70 Personen, jetzt kommen im Schnitt zwischen 11 und 15 Teilnehmer, die aber mit großer Freude dabei sind.“ Auch für die Organisation der Tagesausflüge mit dem Bus würde sie notfalls weiter zur Verfügung stehen.
Überblick über Erbes Wirken
„Als ich als Vorsitzende des Ortsvereins angefangen habe, war ich erst 38 Jahre alt. Ich musste mir ein Team zusammensuchen – und das hat mich zum Teil über Jahrzehnte unterstützt, was eine erfüllende Aufgabe war“, berichtet Gisela Erbe. Auch die Arbeit mit älteren Menschen – vor 20 Jahren hat sie als 53-Jährige den Seniorenkreis übernommen, 2003 dann die Spielgruppe – „bewegt und berührt mich immer wieder, weil sie stets mit viel Freude und Dankbarkeit verbunden ist“.
Über den Ortsverein hinaus hat Gisela Erbe mehr als 20 Jahre lang für das DRK die Seniorengymnastik geleitet und neun Jahre lang für den Kreisverband mehrtägige Seniorenreisen begleitet.
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