Hasenpest-Verdacht im Landkreis: Übertragung auf Menschen möglich

Es gibt Menschengruppen, die besonders gefährdet sind. "Wenn Sie vermehrt tote Feldhasen oder kranke Tiere finden, fassen Sie diese nicht an."

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Peine. Nachdem bereits im Frühjahr die Hasenpest bei einem Feldhasen in Ölsburg nachgewiesen wurde, besteht jetzt erneut der Verdacht auf Hasenpest bei Feldhasen, diesmal in Equord. Die Krankheit ist eine Zoonose, es können sich also auch Menschen beispielweise bei der Jagd und dem Umgang mit Feldhasen infizieren. Dies teilt der Landkreis mit.



Insbesondere Hasen, Kaninchen und Nagetiere sind sehr anfällig, magern ab und entkräften, zeigen struppiges Fell und schwankenden Gang, es kann zu verstärkten Todesfällen kommen, aber auch milde Verläufe, bei denen nur geschwollene Lymphknoten auffallen, sind häufig.

Ein Ansteckungsrisiko besteht vor allem für Förster und Jäger, Tierärzte, Landwirte. Auch bei der Verarbeitung von frischem oder aufgetautem Wild oder beim Verzehr unzureichend erhitzten Fleischs kann es zur Infektion kommen, wenn das Tier erkrankt war. Spaziergänger oder auch Hunde können sich beim Kontakt mit erkrankten Tieren oder auch Tierkadavern anstecken. Auch wenn die Krankheit als hochansteckend gilt, wurde die Hasenpest aber nur selten beim Menschen nachgewiesen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Nach einer Inkubationszeit von circa 1 bis 14, in der Regel jedoch 3 bis 5 Tagen können grippeähnliche Symptome, aber auch lokale Reaktionen an der Eintrittsstelle des Erregers auftreten. Dazu gehören Geschwüre oder schlecht heilende Hautwunden mit begleitender Lymphknotenschwellung beim Eindringen durch die Haut, Magen-Darm-Symptome bei Genuss infizierter Speisen oder eine Lungenentzündung bei Einatmen erregerhaltigen Staubes beziehungsweise entsprechender Aerosole. Unbehandelt kann die Krankheit tödlich verlaufen. Rechtzeitig erkannt, sind verschiedene Antibiotika wirksam.

Das Veterinäramt rät zu folgenden Vorsichtsmaßnahmen


"Wenn Sie vermehrt tote Feldhasen oder kranke Tiere finden, fassen Sie diese nicht an, sondern informieren Sie den zuständigen Jagdpächter. Wenn Sie Wild verarbeiten, waschen Sie sich gründlich die Hände, bevor Sie andere Speisen berühren oder verwenden Sie Einmalhandschuhe", so der Landkreis.

Jägern wird empfohlen, allgemeine Hygienemaßnahmen einzuhalten und gegebenenfalls zum Selbstschutz beim Ausweiden von Feldhasen oder der Beseitigung von Kadavern eine Gesichtsmaske und Handschuhe zu tragen.

Als verdächtig erlegte Feldhasen oder Wildkaninchen und frisch tot aufgefundene Tiere können von der Jägerschaft im Veterinäramt zur kostenfreien Untersuchung abgegeben werden.

Die Erkrankung ist durch die nachweisenden Labore meldepflichtig.


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