„Kanzler der Einheit” - Stimmen zum Tod von Helmut Kohl

von Frederick Becker


Helmut Kohl bei seiner Rede im Deutschen Bundestag. Foto: Deutscher Bundestag/Presse-Service Steponaitis
Helmut Kohl bei seiner Rede im Deutschen Bundestag. Foto: Deutscher Bundestag/Presse-Service Steponaitis

Ludwigshafen/Peine. Helmut Kohl ist am gestrigen Freitagmorgen in seinem Haus in Ludwigshafen verstorben. Als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland (1982-1998) war er maßgeblich an der Wiedervereinigung 1989/1990 beteiligt. Er wurde 87 Jahre alt.


Kohl hatte 16 Jahre lang das Amt des Bundeskanzlers inne. Er war einer der prägenden Figuren im deutschen Wiedervereinigungs-Prozess 1989/1990. Wegeneiner komplizierten Erkrankung musste er sich bereits 2007 schweren Operationen unterziehen. Nach einem Sturz im Februar 2008 erlitt er zudem ein Schädel-Hirn-Trauma. Dieser Unfall beeinträchtigte ihn nachhaltig. In die deutsche Geschichte wird Helmut Kohl als „Kanzler der Einheit” eingehen.

Das sagen Vertreter der Peiner CDU:


Ingrid Pahlmann (Bundestagsabgeordnete):
Mit Helmut Kohl haben wir einen herausragenden Staatsmann, Kanzler und Menschen verloren. Ich verneige mich vor seiner politischen Lebensleistung- vieles, was wir heute für selbstverständlich nehmen, wäre ohne ihn nicht denkbar, sei es die Deutsche Einheit, die deutsch-französische Aussöhnung oder die Grundsteine der europäischen Integration. Er hat die Politik einer ganzen Generation geprägt; sicherlich nicht immer unumstritten, aber mutig, tatkräftig, fair in der Sache und mit einem feinen Gespür für die Zeichen der Zeit.Ich wünsche seiner Familie und seiner Frau nun alles Gute und viel Kraft für die anstehenden Wochen. Helmut Kohl hat bis zu letzt gekämpft, tapfer und aufrecht, in diesem Sinne sollten wir sein Andenken wahren.

Christoph Plett (Kreisverbandsvorsitzender):
Helmut Kohl ist für mich nicht nur der Kanzler der Einheit. Er hat nach dem zweiten Weltkrieg Europa noch weiter zusammengeführt und geeint. Dies gilt sowohl wirtschaftlich durch die Einführung des Euro , als auch gesellschaftlich – die Bürger Europas kommen durch die offenen Grenzen zueinander . Der europäische Einigungsprozess ist für Deutschland und die europäischen Nachbarn ein Garant für Frieden und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Den Weg zum freien Europa hat Helmut Kohl wesentlich durch Zuverlässigkeit und Haltung geprägt. Der Sonderweg Großbritanniens ist ein deutliches Signal, das Erbe Helmut Kohls zu bewahren und wir müssen anerkennen, welche Lebensleistung dieser Bundeskanzler erbracht hat.

Andreas Meier (Stadtverbandsvorsitzender):
Helmut Kohl war ohne Frage ein bedeutender Staatsmann, das zeigt allein schon die Tatsache, dass er 16 Jahre im Amt war. Er war ein Ur-Europäer, einer der ersten, der den europäischen Gedanken nach Außen trug. Ich habe ihn persönlich kennenlernen dürfen, für mich war er ein markanter Politiker von echtem Schrot und Korn. Sein Tod ist ein herber Verlust.


mehr News aus Peine


Themen zu diesem Artikel


CDU