Klinikum Peine führte erstmals schonende Hüft-OP durch

Durch die sogenannte Hüftarthroskopie lassen sich gegebenenfalls auch Gelenke retten oder größere Operationen vermeiden.

Der operierte Patient mit dem Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, Prof. Dr. med. Lars Victor von Engelhardt.
Der operierte Patient mit dem Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, Prof. Dr. med. Lars Victor von Engelhardt. | Foto: Klinikum Peine gGmbH

Peine. Gute Nachrichten für Betroffene, die unter Hüftschmerzen leiden. Kürzlich wurde die erste Hüftarthroskopie in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin am Klinikum Peine durchgeführt. Das berichtet das Klinikum in einer Pressemitteilung.



Die Hüftarthroskopie ist ein minimalinvasives endoskopisches Verfahren, das verwendet wird, um verschiedene Hüftprobleme zu behandeln. Beispiele sind ein Einklemmungsphänomen (Impingement) der Hüfte, Hüftkopfnekrosen, Gelenklippenrisse bei Sportlern, bestimmte Stadien der Hüftarthrose, usw. Eine Vielzahl an Studien belege, dass die Hüftarthroskopie das Risiko einer fortgeschrittenen Hüftarthrose und damit einer Hüftendoprothese verringern kann. Aufgrund der guten Ergebnisse fänden diese Verfahren weltweit eine exponentiell zunehmende Verbreitung.

Weniger Schmerzen, kurze Erholungszeit


Im Gegensatz zu offenen Operationen erfolgt die Hüftarthroskopie durch kleine, wenige Millimeter messende Einschnitte, durch die eine Kamera (Arthroskop) und chirurgische Instrumente eingeführt werden. Dies führt unter anderem zu geringeren Schmerzen und einer kurzen Erholungszeit. Die Patienten verlassen bereits am nächsten Morgen das Haus.

Eine solche Operation wurde vor kurzem im Klinikum Peine vom neuen Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, Prof. Dr. Lars Victor von Engelhardt durchgeführt. Behandelt wurde ein Patient, bei dem zunächst geplant war, ein künstliches Hüftgelenk einzusetzen. „Wie auch in diesem Fall gibt es gelegentlich Patienten, bei denen die Hüftarthroskopie als gelenkerhaltendes Verfahren eine erfolgreiche Alternative darstellt,“ so Prof. von Engelhardt.

Spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten nötig


Die Arthroskopie ermöglicht dem Chirurgen, das Hüftgelenk mit der Kamera direkt zu betrachten, durchzubewegen und Probleme zu identifizieren und gleichzeitig zu korrigieren. „Die Hüftarthroskopie gilt als technisch anspruchsvoll und erfordert spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten“, weiß von Engelhardt aus langjähriger Erfahrung. Entsprechend der Studienlage bedarf es, ähnlich wie bei den Endoprothesen oder Schulterarthroskopien, einer umfangreichen Ausbildung und Praxis mit vielen Hunderten solcher Eingriffe, um eine gute Ergebnisqualität und Patientensicherheit zu erlangen.

Prof. von Engelhardt ist ein international anerkannter Experte in der Endoprothetik und Arthroskopie an Schulter-, Hüft- und Kniegelenk und befasst sich bereits seit zwei Jahrzenten mit hüftarthroskopischen Verfahren. Unter anderem hat er an einer französischen Klinik gearbeitet, an der besonders schonende Techniken und Zugänge, wie beispielsweise der sogenannte “french approach“ entwickelt wurden. In der Vergangenheit habe er sich um Weiterentwicklungen bemüht und zu diesen Techniken eine Vielzahl an Vorträgen, OP- Trainings, abgehalten.

"Menschen aus dem Landkreis werden profitieren"


“Es sind bereits weitere Patienten für eine solche gelenkerhaltende Hüftarthroskopie am Klinikum Peine geplant, die zurzeit keinen Sport ausüben können, ja sogar aufgrund der Hüftprobleme nicht arbeitsfähig sind. Ich freue mich das Wissen und viele praktische Erfahrungen rund um dieses Thema weiterzugeben. Die Menschen aus dem Landkreis Peine werden davon profitieren,“ so Chefarzt Prof. von Engelhardt abschließend.


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