Mischwasserbiotop in Gadenstedt: 1.500 Kubikmeter Schlamm wird entfernt

Der Wasserverband Peine sichert mit der Maßnahme das Rückhaltevolumen des Teichs. Es handelt sich dabei um Schlamm der letzten 20 Jahre.

Kontrolliert wird schlamm, der sich im Laufe des Betriebs dort angesetzt hat, abgesaugt und in einer Siebbandpresse entwässert.
Kontrolliert wird schlamm, der sich im Laufe des Betriebs dort angesetzt hat, abgesaugt und in einer Siebbandpresse entwässert. | Foto: Wasserverband Peine

Gadenstedt/Peine. Blaue Container und eine Siebbandpresse können Spaziergänger derzeit am Teich in der Gadenstedter Feldmark sehen. Derzeit werde dort das Mischwasserbiotop entschlammt. Rund 1.500 Kubikmeter des abgesetztens Schlamms der letzten 20 Jahre werde nun kontrolliert entfernt, damit die Rückhaltefähigkeit des Teichs langfristig sichergestellt werden kann, erklärt Knut Hanko, Teamleiter Betrieb Abwasser des Wasserverbands Peine, die nachhaltig angelegt Maßnahme, in die der Verband rund 120.000 Euro investiert, wie er in einer Pressemitteilung berichtet.


Die Arbeiten hätten in der 43. Kalenderwoche begonnen und sollen bis zur 48. Kalenderwoche abgeschlossen sein. „Die erfahrene Fachfirma Marschler Entwässerungstechnik aus Bad Fallingbostel saugt den Schlamm kontrolliert aus dem Teich ab, entwässert ihn und entsorgt ihn fachgerecht“, beschreibt Hanko die Arbeiten. Dazu würden Saugschläuche an entsprechenden Stellen im Teich eingesetzt. Dieser angesaugte Nassschlamm werde zunächst über einen Vorlagebehälter geführt, in dem störende Feststoffe, etwa sogenannte Verzopfungen von Feuchttüchern oder Lappen, entfernt werden. Dann gehe es weiter zur Siebbandpresse. Hier werde über mehrere Rollen das Wasser aus dem Schlamm gedrückt. „Dabei wurde ein Trockensubstanzgehalt von bis zu 40 Prozent erreicht. Sprich der entwässerte Schlamm enthält immer noch rund 60 Prozent Wasser, lässt sich aber gut transportieren und entsorgen. Dieser Schlamm wird als Füllmaterial im Bergbau eingesetzt werden“, so Ingenieur Hanko weiter.

Das entfernte Wasser werde dem Teich wieder zugeführt. Der entwässerte Schlamm werde in Container gefüllt und dann abtransportiert, wobei die Zuwegung zur neuen Zentralkläranlage genutzt werde, der Verkehr, es sind drei bis vier Touren pro Woche möglich, werde bewusst nicht durch das Dorf geführt. 



Rückstauvolumen für Starkregenereignisse notwendig 



Bis zu über einem Meter hoch stehe der Schlamm zum Teil im Teich an, berichtet Hanko von den ersten Tagen der Arbeiten. Dieses Schlammvolumen, das sich in den letzten 20 Jahren aufgebaut habe, reduziere die Aufnahmefähigkeit des Biotops. Deshalb müssten nun rund 1.500 Kubikmeter des Schlamms vom Teichboden fachmännisch entfernt werden. Diese Entschlammung sei mit der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Peine abgestimmt. Denn dieses Mischwasserbiotop sei Teil des Entwässerungskonzepts im Bereich Ilsede Süd und Gadenstedt. „Bei starken Regenfällen, die das Mischwasserkanalsystem überlasten könnten, kann am Pumpwerk an der alten Kläranlage ein Mischwasserabschlag erfolgen, der dann genau zu diesem Biotop geführt wird. Das stark verdünnte Abwasser, das in solch einem Fall hier ankommt, durchläuft die natürlichen biologischen Reinigungsprozesse bei seinem Weg durch den Teich und wird dann kontrolliert nach dieser natürlichen Reinigung an die Fuhse abgegeben.“ 



Toilette ist kein Mülleimer



Mit Blick auf die Feststoffe, die sich in sogenannten Verzopfungen auch in diesem Schlamm wiederfinden, erinnert Hanko noch einmal daran, keine Feststoffe wie Feuchttücher, Binden, Lappen oder ähnliches über die Toilette zu entsorgen. „Der Lokus ist kein Mülleimer. Diese Dinge gehören in den Restmüll. Denn sie können zu Verstopfungen führen – auch und gerade schon der Hausleitungen. Damit führen Sie zu Mehraufwand und Kosten“, appelliert Hanko.


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