Peine. Es sollte ein lustiger Streich werden. Doch blieb dieser nicht folgenlos, die große Schülerentlassungsfeier fiel an der Gunzelin-Realschule aus. Einige Schüler der Abschlussklassen sollen kiloweise Mehl von der Galerie hinab geworfen und unnötige Reinigungskosten verursacht haben. Die Schule will nun ein Zeichen setzen.
Gegenüber regionalHeute.de hatte Schulrektorin Christiane Kropp diesen Schritt bedauert, doch sei das Zeichen nötig gewesen, da man sich sonst die Frage stellen müsse: "Was kommt als nächstes?" Der Staub habe sich in der Aula, wo Fische in Aquarien vom Mehl gefährdet wurden, und in angrenzende Fachräume verteilt. Eine Absprache bezüglich des Streiches habe es nicht gegeben, im Vorfeld hatten sich Schüler über WhatsApp-Gruppen zu der Aktion verabredet. Ursprünglich war ein Werfen von Altpapier angedacht gewesen, womit Kropp keinerlei Probleme gehabt hätte.
Doch Mehl, das nun einmal auch leicht entzündlich sei, sei des Guten zu viel. So folgte nun - nach Absprache mit den Elternvertretern - die Kollektivstrafe, die auch für Kropp schmerzlich sei - der Bürgermeister musste ausgeladen werden, ein Rechtfertigen vor dem Schulträger wird notwendig sein - werde von der gesamten Lehrerschaft getragen: Den 91 Schülern der Abschlussklassen, die mit großem Brimbamborium wie Chorgesang und Auftritt der Schulband verabschiedet werden sollten, wurden heute in kleinerem Rahmen und Klassenverbänden ihre Abschlusszeugnisse ausgehändigt. Einmarschmusik und Redebeiträge gaben der Veranstaltung dennoch einen feierlichen Rahmen.
Schulträger kann Entscheidung nachvollziehen
Die Reaktionen der Schüler, so die Schulleiterin, seien sehr unterschiedlich ausgefallen. Von völligem Unverständnis bis zur Einsicht sei alles dabei gewesen. Viele freiwillige Helfer hätten sogar bei den Aufräumarbeiten mitgewirkt.
Zu der Entscheidung der Schulleitung äußerte Hendrik Kühn vom Schulträger Landkreis Peine sein Verständnis: „Die Leitung der Gunzelin-Realschule hat uns gestern als Schulträger darüber informiert, dass die heutige Schulentlassungsfeier ausfallen wird. Wir haben diese nachvollziehbare Entscheidung zur Kenntnis genommen, die in einem offenbar völlig aus dem Ruder gelaufenen Schülerstreich begründet ist. Ob nachhaltige Schäden entstanden sind, wird von unserem Immobilienwirtschaftsbetrieb derzeit geprüft und kann noch nicht abschließend beurteilt werden. In jedem Falle wird eine Sonderreinigung erfolgen müssen, die mit nicht unerheblichen Zusatzkosten zu Lasten aller Steuerzahler verbunden ist - Geld, das an anderen Stellen unserer Schulen ganz bestimmt sinnvoller eingesetzt werden könnte.“
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