SPD kritisiert Tierquälerei in niedersächsischen Schlachthöfen


Wieviel ist (uns) ein Schweineleben wert?
Symbolfoto: pixabay
Wieviel ist (uns) ein Schweineleben wert? Symbolfoto: pixabay | Foto: Pixabay

Peine. Die Berichterstattung über Tierschutzverstöße an niedersächsischen Schlachthöfen nimmt der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Jörg Zimmermann zum Anlass, eine Diskussion über Tier- und Menschenwürde anzustoßen. Das teilt der SPD Stadtverband Peine mit.


„In den letzten Wochen haben wir alle wieder vielfach aus der Presse erfahren müssen, dass es in unseren niedersächsischen Schlachthöfen zu groben und widerlichen Tierschutzverstößen gekommen ist. Akkord bei der Tötung von Lebewesen, sowie die Arbeitsbedingungen der dort tätigen Mitarbeiter führen zu massenhaftem Leid unserer Nutztiere und zur Ausbeutung von Menschen. Dass sich das ändern muss, wird kaum jemand bestreiten“, so Zimmermann.

Auch das betäubungslose Kastrieren von Ferkeln, das gerade wieder umzwei Jahre verlängert wurde, ist für Zimmermann ein großes Ärgernis. „Wir leben in einem hoch entwickelten Land und bekommen seit Jahren dieses Problem nicht in den Griff - und dass, obwohl es Lösungen wie Impfungen oder Narkosemöglichkeiten gibt: Das kann so nicht weitergehen."

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Jörg Zimmermann. Foto: SPD



In der Hauptverantwortung stünden die Landwirtschaftsministerien in Bund und Land, die von CDU-Ministerinnen besetzt sind. "Aber letztlich sind wir alle gerade vor dem Hintergrund des Tierleids gefordert, etwas zu ändern - unverantwortlich wäre es, hier zu schweigen oder jegliches Handeln zu unterlassen“, erklärt Zimmermann.

Fleisch als Billigartikel?


Fassungslos hätten Zimmermann die Berichte über den Diebstahl von 23 Schweinen in Edemissen gemacht, als erdie Schadensummen gelesen habe. "Ganze 3.500 Euro bekommt der Landwirt für diese Tiere. Das sindzirka 150 Euro pro schlachtreifem Tier. Das wertvollste unserer Lebensmittel, das Fleisch, ist zu einem Billigartikel geworden, das viel zu oft mit massivem Leid für das Tier und mit Ausbeutung der Beschäftigten in der Branche hergestellt wird", so Zimmermann.

Dahersei die gerechte und ausreichende Bezahlung vom Landwirt bis zum Mitarbeiter im Schlachtbetrieb, sowie eine qualifizierte Ausbildung, gerade beim Schlachten, unabdingbar. Die Achtung vor einem Lebewesen dürfe auch hier nicht verlorengehen.

"Jeder sollte seinen Verbrauch überdenken!"


"Auch wir alle als Verbraucher müssen wieder den Wert dieses Lebensmittels erkennen und bereit sein, einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen. Gute Haltungsbedingungen und ausreichender Tierschutz kosten Geld! Selbstverständlich müssen wir uns aber auch um die Menschen kümmern, die diese höheren Preise nicht bezahlen können, Fleisch soll kein Produkt nur für Gutverdienende werden. Ich hoffe, dass dieses Thema in unserer Bevölkerung endlich einmal in den Fokus rückt. Jeder kann seine eigenen Gepflogenheiten beim Verbrauch überdenken, und jeder, der gegen das Leid, das den Tieren so mannigfaltig angetan wird, kann seinen Protest ausdrücken. Je mehr Stimmen sich erheben, desto größer die Wahrscheinlichkeit das sich etwas ändert.“ so Zimmermann abschließend.

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