Stadt und Polizei starten Sicherheitsoffensive

von Frederick Becker


Die Verantwortlichen vor dem Peiner Bahnhof, in dem sich die Stadtwache befindet. Foto: Frederick Becker
Die Verantwortlichen vor dem Peiner Bahnhof, in dem sich die Stadtwache befindet. Foto: Frederick Becker | Foto: Frederick Becker

Peine. Stadt und Polizeikommissariat haben ihre Sicherheitspartnerschaft erneuert. Ein Ergebnis: Das Personal der Stadtwache im Peiner Bahnhof wird aufgestockt. Dort arbeiten nun zwei Polizeibeamte und zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Sowohl in der Südstadt als auch in der City wird das Stadtwachen-Team künftig stark präsent sein.


In den zurückliegenden Jahren waren nur ein Polizist und zwei Ordnungsamtsmitarbeiter vor Ort gewesen. Zum Hintergrund heißt es von Seiten der Stadt: „Die Zielsetzungen und Handlungsfelder der seit 2003 bestehenden Sicherheitspartnerschaft zwischen der Stadt Peine und dem Polizeikommissariat Peine haben sich im Wandel der Zeit verändert. Die seinerzeit geschlossene Vereinbarung zur Ausrichtung der Stadtwache wurde jetzt unter Berücksichtigung der Veränderungen angepasst.”

„Wir nehmen deutlich ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung wahr”, erklärte der Peiner Bürgermeister Klaus Saemann (SPD) in diesen Zusammenhang. Diesem Bedürfnis trage man mit der Erneuerung der Sicherheitspartnerschaft Rechnung.

Der Peiner Polizeichef Thorsten Kühl räumte ein, dass es „Optimierungsbedarf” in Sachen Innenstadtpräsenz gegeben habe. Das liege auch daran, dass der Standort des Peiner Polizeikommissariats in der Schäferstraße nicht sehr zentrumsnah gelegen sei. Die Einsatz-Taktung der Polizei habe außerdem seit 2003 zugenommen, die Nachbereitung der Einsätze sei zeitintensiv, deshalb habe die Polizeipräsenz auf der Straße nachgelassen.

Das Ziel: Die vier Mitarbeiter sollen zum Stadtbildgehören


Die vier Kollegen in der Stadtwache sollen Ansprechpartner für Gewerbetreibende und Bevölkerung rund um die Stadtwache sein. Dazu gehören auch gemeinsame Streifengänge. Es gehe laut Kühl, darum, im Stadtbild sichtbar zu sein. Durch zeitversetzte Dienste sei eine Abdeckung über eine lange Dauer des Tages gewährleistet. Die konkreten Aktivitäten werden auf Monatsbasis nach Bedarf abgestimmt. Auch die Beschilderung der Stadtwache wird verbessert.

Sowohl der Polizeichef als auch Bürgermeister Saemann betonten, dass die Planungsgespräche zur Neuausrichtung der Stadtwache bereits Ende vergangenen Jahres stattgefunden hätten. Also deutlich vor der Nacht im zurückliegenden März, als die Südstadt von Krawallen erschüttert wurde.

Carsten Löhr vom Ordnungsamt erklärte, dass die Mitarbeiter seines Hauses durch neu gestaltete Dienstkleidung einfacher zu erkennen sein werden. Dazu werde auch ein neuer Dienstwagen, ein VW Passat mit Ordnungsamt-Schriftzug, beitragen. Mit diesem Gesamtpaket wollen die Verantwortlichen den Peinern ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Löhr warnt indes vor überzogenen Erwartungen: „Wenn jetzt jemand denkt, dass überhaupt keine Fahrradfahrer mehr in der Fußgängerzone unterwegs sein werden, irrt er sich.” Außer auf Wildradler werde die Stadtwachen-Besatzung ihr Augenmerk insbesondere auf freilaufende Hunde legen, so Löhr. Der Werderpark, der Stadtpark sowie die bekannten Trinkertreffs am Friedrich-Ebert-Platz und an der Senator-Voges-Straße zählen zu den Kontrollschwerpunkten.

„Das Ganze hat auch präventiven Charakter”, merkte Bürgermeister Saemann an. Das sei wegen des Abschreckungseffektes sinnvoll. „Wir wollen einen Fortschritt für die Sicherheit erzielen”, meinte Polizeichef Kühl. Zaubern können man aber auch nicht.


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