Tödlicher Streit in Wendeburg: 78-Jähriger wegen Totschlags vor Gericht

Ein 78-Jähriger steht wegen Totschlags vor Gericht. Er soll in Wendeburg seine Lebensgefährtin nach einem Streit brutal getötet haben.

Im Juli beginnt am Landgericht der Prozess gegen eine 78-Jährigen.
Im Juli beginnt am Landgericht der Prozess gegen eine 78-Jährigen. | Foto: Anke Donner

Wendeburg. Vor dem Landgericht muss sich ab dem 22. Juli ein 78-jähriger Mann wegen des Vorwurfs des Totschlags verantworten. Ihm wird zur Last gelegt, am 23. Januar 2025 in Wendeburg seine langjährige Lebensgefährtin getötet zu haben. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft. Das geht aus einer Mitteilung des Landgerichts hervor.



Laut Anklage führte der Angeklagte über 14 Jahre lang eine Beziehung mit dem späteren Opfer. Diese begann zunächst als Affäre und wurde offiziell, als der Mann im September 2022 in das Haus seiner Partnerin einzog. Zunächst sei das Zusammenleben harmonisch verlaufen, doch im weiteren Verlauf sei es zu Spannungen gekommen. Der 15-jährige Altersunterschied und gesundheitliche Probleme des Mannes hätten das Verhältnis zunehmend belastet. Die Frau habe zudem den Wunsch geäußert, wieder mehr Freiraum für sich zu haben – was beim Angeklagten zu einem ausgeprägten Kontrollbedürfnis geführt habe.

Streit endet tödlich


In der Woche der Tat habe zwischen dem Paar Funkstille nach einem Streit geherrscht. In der Nacht vom 23. auf den 24. Januar sei die Situation schließlich eskaliert. Im Bett kam es zunächst zu einem verbalen Streit, dann zu körperlicher Gewalt. Der Angeklagte soll einen Schreckschussrevolver gezogen und das Magazin – geladen mit Reizgaspatronen – vollständig auf das Opfer abgeschossen haben. Mindestens einen Schuss habe er dabei aus nächster Nähe auf den Kopf der Frau abgegeben.

Da die Frau sich offenbar weiterhin gegen die Angriffe zur Wehr setzte, soll der Angeklagte die Waffe schließlich als Schlaginstrument benutzt und ihr damit schwere Verletzungen an Händen und Kopf zugefügt haben. Laut Staatsanwaltschaft habe er sich - aus einem als Kontrollverlust empfundenen Gefühl heraus - in der Folge entschlossen, seine Partnerin zu töten.

Er soll einen Gummihammer aus seiner Werkstatt geholt und damit auf das wehrlose Opfer eingeschlagen haben. Um die Tötung sicherzustellen, habe er sie anschließend mit dem Gürtel eines Bademantels gewürgt. Die Frau verstarb wenig später an den Folgen dieser Gewalteinwirkung.

Tatverdächtiger rast in Lkw


Nach der Tat soll sich der Mann gewaschen, das Mobiltelefon der Frau zerstört und sich mit ihrem Auto vom Tatort entfernt haben. Auf der Flucht geriet er unangeschnallt in den Gegenverkehr und kollidierte mit einem Lastwagen. Der Angeklagte überlebte den Unfall nur knapp. Er musste mehrfach notoperiert werden.

Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Demnach könne das Urteil am 22. August fallen.

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