Personalmangel: Pistorius prüft schwedisches Wehrpflichtmodell

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will Anfang 2024 ein Maßnahmenpaket zur Deckung des Personalbedarfs der Bundeswehr in Kraft setzen und dabei auch die Einführung verschiedener Wehrpflichtmodelle in Betracht ziehen.

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Boris Pistorius (Archiv)
Boris Pistorius (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will Anfang 2024 ein Maßnahmenpaket zur Deckung des Personalbedarfs der Bundeswehr in Kraft setzen und dabei auch die Einführung verschiedener Wehrpflichtmodelle in Betracht ziehen. "Ich prüfe alle Optionen", sagte Pistorius der "Welt am Sonntag".


Die Abschaffung der Wehrplicht in Deutschland sei rückblickend ein Fehler gewesen. "Sie jetzt einfach wieder einzuführen, ist strukturell, verfassungsrechtlich und politisch schwierig." Deshalb schaue er sich "weitere Modelle an, etwa das schwedische", so der SPD-Politiker. "Dort werden alle jungen Frauen und Männer gemustert und nur ein ausgewählter Teil von ihnen leistet am Ende den Grundwehrdienst. Ob so etwas auch bei uns denkbar wäre, ist Teil dieser Überlegungen." Am Ende brauche jedes Modell "auch politische Mehrheiten". Im August habe er eine Task Force Personal eingerichtet, so Pistorius. "Ich habe jetzt das erste Extrakt der Arbeit gesehen, es geht um 65 sehr konkrete Vorschläge für Anwerbung, Rekrutierung, Ausbildung und Einstiegsvoraussetzungen", erklärte er. "Wir werden mit der Umsetzung schon Anfang des Jahres starten."


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