Pflegeschüler lernten den Katastrophenschutz kennen


Leiterin des Johanniter-Ehrenamtes in Salzgitter Sarah Hornburg (links) klärt 26 Auszubildende des Pflegezentrums Goslar über den Katastrophenschutz auf. Foto: Valea Schweiger/ Johanniter.
Leiterin des Johanniter-Ehrenamtes in Salzgitter Sarah Hornburg (links) klärt 26 Auszubildende des Pflegezentrums Goslar über den Katastrophenschutz auf. Foto: Valea Schweiger/ Johanniter.

Salzgitter-Bad. Das richtige Verhalten in einer CBRN-Gefahrenlage? Im Gruppenraum der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) e. V. im Ortsverband Salzgitter, in dem sich sonst die Ehrenamtlichen regelmäßig treffen, rauchen im übertragenen Sinn die Köpfe. Natürlich haben die meisten der angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger bereits von den Gefahren der chemischen (C), biologischen (B), radiologischen (R) oder nuklearen (N) Stoffen schon einmal gehört. Aber viel mehr eben auch nicht. Wie gut, dass Johanniter-Leiterin Ehrenamt Sarah Hornburg aufklärt. Das berichten die Johanniter.


26 Auszubildende des Pflegeschulzentrums Goslar (PSZ) – 22 Frauen und vier Männer – sind an diesem Tag in die JUH-Dienststelle nach Salzgitter gekommen, um von Hornburg zu lernen. Der Katastrophenschutz steht auf dem Programm. „Den müssen sie laut Curriculum in ihrer Ausbildung behandeln“, erklärt Sarah Hornburg. Die 28-Jährige kennt sich mit dem Thema bestens aus: Sie ist selbst Krankenschwester, Rettungssanitäterin und ehrenamtlich bei der JUH im Katastrophenschutz beschäftigt.

Für die wissbegierigen Frauen und Männer ist der Ausflug nach Salzgitter-Bad eine Abwechslung vom Ausbildungsalltag. Die Johanniterin hat selbst am PSZ ihre Ausbildung gemacht - und wurde schließlich von einem Lehrer gefragt, ob sie die Schüler nicht künftig einmal pro Halbjahr unterrichten wolle. Also hat sie eine Präsentation zusammengestellt, die alle wichtigen Punkte des Katastrophenschutzes berührt: Wie handelt man bei einem Massenanfall von Verletzten, und welche Funktionen hat dabei eine Pflegekraft im Krankenhaus, was passiert in Terrorlagen, welche Aufgaben hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, wie sind die Gesetzeslagen, und welche Warn-Apps fürs Smartphone gibt es?

Moorbrand in Meppen war Thema


„Die Auszubildenden durchlaufen in ihrer dreijährigen Ausbildung verschiedene Bereiche. Das ist ein sehr breites Spektrum“, sagt Hornburg. Der Katastrophenschutz hat dort nur wenig Platz – der aber sollte gut genutzt werden. Dabei ist es Hornburg wichtig, möglichst nah an der Realität zu bleiben. Und deswegen bespricht sie eben nicht über die Auswirkungen eines Vulkanausbruchs in Südeuropa, sondern schaut sich mit ihren Gästen den Moorbrand in Meppen genauer an oder zeigt ein Video vom Hochwasser in Goslar aus dem Sommer 2017.

Pflegeschülerin Sophie Gottschalk interessiert sich für den persönlichen Werdegang von Johanniterin Hornburg selbst. „Zu erfahren, was wir alles machen können, das ist schon wichtig.“ Sarah Hornburg hat nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester – und parallel zum Arbeitsalltag – ihren Rettungssanitäter-Lehrgang absolviert und dafür ihren Jahresurlaub verwendet. Dafür kennt sie sich nun in der Notfallmedizin besser aus als vorher, das kommt ihr im Alltag zugute.

Als Höhepunkt steht zum Ende des Tages ein Gang durch die Johanniter-Fahrzeughalle auf dem Programm. Ein Rettungsfahrzeug ganz aus der Nähe? „Kannte ich bisher nur als Patient“, sagt der angehende Pflegeschüler Pascal Schwarze. Aber da kann Sarah Hornburg auch ganz praktische Abhilfe schaffen.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Schule Schule Goslar Schule Salzgitter