Braunschweig. Für alle rund 800 Busse im Verbandsgebiet des Regionalverbandes Großraum Braunschweig fördert der Verband den Einbau von Plexiglasscheiben, die die Busfahrer in Zeiten von Corona schützen sollen. Das beschloss der Verbandsausschuss in seiner heutigen Sitzung, wie der Regionalverband in einer Pressemitteilung berichtet. Durch die Scheiben könne der Ticketverkauf wieder stattfinden und die Fahrgäste vorne im Bus einsteigen.
Verbandsvorsitzender Detlef Tanke ist sehr froh, dass der Verband in dieser schwierigen Zeit den Verkehrsunternehmen helfen kann. Das Förderprogramm umfasse 800.000 Euro. Damit sollen Material beschafft und die Zulassungen finanziert werden. Die Corona-Pandemie habe auch den ÖPNV in der Region heftig getroffen. Busfahrerinnen und Busfahrer sollen vor Kontakten mit Fahrgästen bestmöglich geschützt werden. Deshalb sei in den Bussen der Einstieg an der vorderen Tür häufig nicht möglich. Damit könnten die Fahrgäste keine Tickets bei den Fahrern kaufen. Und auch die Entwerter würden sich überwiegend im vorderen Bereich der Busse befinden. Das führe dazu, dass auch im Vorverkauf erworbene Tickets nicht entwertet werden könnten. Dadurch komme es zu erheblichen Fahrgeldverlusten bei den Verkehrsunternehmen.
„Wir gehen davon aus, dass die Pandemie und ihre damit verbundenen Auflagen in Sachen Hygiene und Abstand noch lange andauern werden und eine Rückkehr zur Normalität mittelfristig nicht zu erwarten ist“, erläutert Verbandsdirektor Ralf Sygusch. Deshalb sei eine längerfristige beziehungsweise dauerhafte Lösung zum Schutz des Fahrpersonals notwendig. Nun sollen Plexiglasscheiben in die Busse eingebaut werden. Damit könne das Fahrpersonal geschützt und zugleich der Fahrscheinverkauf wiederaufgenommen werden. Fahrgäste könnten dann wieder an der vorderen Tür einsteigen und auch die Entwerter seien erreichbar.
Erste Busse sind ausgerüstet
Erste Verkehrsunternehmen in der Region hätten diese Scheiben bereits eingebaut. Die Stadtbus Goslar GmbH habe ihre 18 Busse schon komplett mit Scheiben ausgestattet und auch der Fahrscheinverkauf bei den Fahrern sei wieder möglich. Andere Busunternehmen würden kurzfristig mit einer Zwischenlösung arbeiten und hätten teilweise Schutzfolien in den Bussen eingebaut.
Der Verband gehe pro Scheibe von Kosten in Höhe von knapp 1.000 Euro aus. Im Haushalt für das laufende Jahr würden diese Mittel bereitgestellt. Der Regionalverband Großraum Braunschweig kümmere sich um einen ausgewogenen ÖPNV und eine dynamische Regionalentwicklung. Der Verband mit politischem Auftrag verfolge die gemeinsamen Interessen der Städte Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg und der Landkreise Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel. Den Einbau in die Busse übernehmen die Verkehrsunternehmen.
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