Niedersachsen. Heute hat die ständige Impfkommission des Bundes (STIKO) ihre Empfehlungen für eine Corona-Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren aktualisiert (regionalHeute.de berichtete). Demnach überwiege auf Basis der aktuell vorliegenden quantitativen Daten nach Ansicht der STIKO nun auch bei Kindern und Jugendlichen ohne Vorerkrankung der Nutzen die Risiken der Impfung. Deshalb wird ihnen die Impfung von der STIKO ebenfalls empfohlen. Aus der Politik erreichte regionalHeute.de zu diesem Beschluss bislang positive Resonanz. Mehrere Politiker aus dem Bereich der Landesregierung und des Landesparlaments veröffentlichten hierzu Pressemitteilungen.
In Niedersachsen haben Familien bereits seit Mitte Juni in 36 Impfzentren die Möglichkeit einer Schutzimpfung für Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren. Mit einer Impfquote von 30,6 Prozent an Erstimpfungen und 14,4 Prozent an Zweitimpfungen liegt Niedersachsen im Ländervergleich oben. Die jetzt uneingeschränkte STIKO-Empfehlung sei aus Sicht von Kultusminister Grant Hendrik Tonne und Gesundheitsministerin Daniela Behrens ein wichtiger Meilenstein in der Impfkampagne.
Hierzu Kultusminister Tonne: „Die neue Stiko-Empfehlung belegt, dass wir in Niedersachsen richtig gehandelt haben, den Jugendlichen sehr frühzeitig freiwillige Impfangebote zu ermöglichen. Sie gibt zudem Rückenwind für die Umsetzung unserer Planungen für vermehrte freiwillige Impfangebote an die Jugendlichen im schulischen Bereich. Rund um den Schulstart möchten wir weitere freiwillige Angebote machen, damit Jugendliche vor dem Coronavirus bestmöglich geschützt sind, ein Leben in größtmöglicher Normalität verbringen können und ein weiterer Beitrag zur Absicherung von Präsenzunterricht erreicht wird."
"Eine Entscheidung in der Familie"
Gesundheitsministerin Daniela Behrens betont: „Das Interesse von Familien in Niedersachsen ist seit Beginn unseres Angebotes für Schülerinnen und Schüler in den Impfzentren groß. Mit Biontech und Moderna stehen zwei Impfstoffe für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zur Verfügung. Die STIKO empfiehlt sie jetzt uneingeschränkt. Die STIKO-Empfehlung unterstreicht jetzt endlich die Einstufung der Europäischen Arzneimittelagentur, dass die schützende Wirkung der Impfung überwiegt. Wenn wir gut durch die vierte Welle kommen wollen, müssen wir die Impfquote in allen Altersgruppen steigern. Ich bin optimistisch, dass die Nachfrage in der Altersgruppe 12 bis 17 Jahre jetzt noch einmal deutlich steigen wird. Letztendlich ist und bleibt die Impfung ein Angebot und ist eine Entscheidung in der Familie."
Ministerpräsident Stephan Weil sagt: „Ich begrüße es sehr, dass die STIKO jetzt auch eine Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren ausdrücklich empfiehlt. Die klare Empfehlung der STIKO, dass der Nutzen der Impfung die Risiken überwiegt, dürfte vielen Eltern sowie den betroffenen Kindern und Jugendlichen die Entscheidung für eine Impfung deutlich erleichtern. Auf Basis der Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde bietet Niedersachsen bereits seit mehreren Wochen Impfungen ab 12 Jahren an. Mehr als 30 Prozent der 12- bis 17-jährigen sind bereits mindestens einmal gegen COVID-19 geimpft – damit belegt Niedersachsen gemeinsam mit Schleswig-Holstein einen bundesweiten Spitzenplatz. Impfen ist und bleibt der bestmögliche Schutz gegen das Coronavirus, vor allem in Hinblick auf die mittlerweile dominierende hochansteckende Delta-Variante. Insofern freue ich mich darüber, dass die Impfungen in der Altersgruppe der 12- bis 17-jährigen durch die STIKO-Empfehlung jetzt noch einmal zusätzlichen Schwung bekommen werden.“
Susanne Schütz, Sprecherin für Gesundheit der FDP-Fraktion im Landtag, schließt sich den positiven Reaktionen an: "Wir begrüßen, dass für die Eltern von 12- bis 17-Jährigen nun mehr Klarheit durch eine neue Empfehlung der STIKO in Aussicht ist, die auch mehr Sicherheit für die Gesellschaft durch breitere Impfungen verspricht. Es hat sich für die Glaubwürdigkeit dieser Entscheidung gelohnt, eine bessere Studienlage abzuwarten und nicht vor Vorliegen einer ausreichenden Datengrundlage dem immensen politischen Druck nachzugeben. Die Entscheidung für eine Impfung ist aber weiterhin durch die Eltern sowie die Kinder und Jugendlichen zu treffen."
Eltern können Impftermine buchen
Interessierte Eltern haben bereits jetzt die Möglichkeit, einen Termin in 36 kommunalen Impfzentren für eine Impfung ihrer Kinder zu vereinbaren. Daneben planen aktuell einige Impfzentren konkrete weitere Angebote in der 35. Kalenderwoche für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende. Die genauen Termine und Impforte wolle man, so das Kultusministerium, rechtzeitig im Internet bekannt geben.
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