Braunschweig. Landesbischof Dr. Christoph Meyns hat die Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz zur Zahnbehandlung von Flüchtlingen in Deutschland scharf kritisiert. „Das ist unerträglich“, sagte er am 1. Oktober im Erntedankgottesdienst im Braunschweiger Dom. Hierüber informiert die Ev.-luth.Landeskirche in einer Pressemeldung.
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Merz fördere damit eine Haltung, die auf der Grundlage von Vorurteilen dazu diene, sich selbst auf- und andere abzuwerten. Damit übernehme er den Politikstil der AfD und anderer rechtspopulistischer Bewegungen.
Das Christliche im Namen
Vom Vorsitzenden einer Partei, die das Christliche in ihrem Namen trägt, sei Anderes zu erwarten. Nötig sei eine sachliche Diskussion, um Lösungen zu finden für die großen Herausforderungen im Umgang mit Geflüchteten und Migranten, und keine Beiträge, die Angst und Neid auf der Grundlage von Unwahrheiten schüren.
Den Mangel in Fülle verwandeln
Der Landesbischof erinnerte in seiner Erntedankpredigt an die biblische Geschichte von der Brotvermehrung (Markus 8,1-9). Sie mache die „Grundbewegung Jesu“ deutlich. Diese sei nicht von der Angst um sich selbst gekennzeichnet, sondern öffne sich und überschreite Grenzen: „Sie teilt, was sie hat.“ Das Erntedankfest sei der Tag, an dem wir die Fülle, die wir in unserem Leben erleben, als Ausdruck der Liebe Gottes verstehen“, so Meyns weiter. Aus dieser Dankbarkeit könne eine Haltung entstehen, die den Mangel anderer Menschen in Fülle verwandelt.
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