Region. Ab Donnerstag ist besondere Vorsicht geboten, denn dann fängt die Schule wieder an. Am Samstag folgen dann die Einschulungen der Erstklässler. Viele tausend Schüler werden auf den Straßen der Region unterwegs sein – worauf man achten sollte, erklärt Verkehrssicherheitsberater Michael Schlutow, von der Polizei Braunschweig. Ein besonderes Dorn im Auge der Beamten sind Eltern, die ihre Kinder im "Elterntaxi" bis direkt vor die Schule fahren.
"Fuß vom Gas, wenn man kleine Füße sieht", mahnt er. "Wir hatten im vergangenen Jahr 28 Unfälle auf dem Schulweg. Fünf davon ereigneten sich mit Grundschulkindern. Bei der Vielzahl der Kinder, die jeden Tag den Schulweg zurücklegen ist das noch eine recht geringe Zahl", befindet Schlutow. Doch jeder Unfall sei einer zu viel. Die meisten Unfälle passieren übrigens in der Freizeit, also nach dem Schulschluss, deshalb sei neben rücksichtsvollen Autofahrern ein Training der Eltern mit den Kleinen so enorm wichtig.
Für die Erstklässler geht es am Samstag mit der Schule los. Foto: Robert Braumann
Damit sich Kinder sicher durch die Straßen bewegen können, bedarf es unter anderem der Vorbildfunktion der Erziehungsberechtigten sowie einem Schulweg-Training, sagt Schlutow. "Kinder sind wie Schwämme. Das heißt, sie nehmen schnell auf, was Eltern ihnen vormachen. Deshalb ist es so wichtig, dass sich Mama und Papa sehr bewusst mit ihren Kindern durch die Straßen bewegen. Unser Appell an Eltern: Seien Sie ein positives Vorbild für Ihre Kinder." So sollten Erwachsene immer darauf achten, dass sie sich anschnallen und bei roter Ampel auch stehen bleiben.
Was Eltern tun können
"Wir raten allen Eltern, schon vor dem Schulanfang die Wege mit ihren Kindern abzugehen." Dabei sollten Eltern wenig hektisch sein und die Wege in aller Ruhe mit dem Nachwuchs abgehen.
Auch den Kleinen einmal hinterher zu gehen und sie zu kontrollieren, sei eine durchaus sinnvolle Sache. Man dürfe nicht vergessen, dass Kinder sich schnell ablenken ließen. Kaum rufe ein Freund, schon seien die Regeln wieder vergessen, so der Experte. Wenn ein Fehlverhalten auftritt, sollte man aber keinesfalls mit der Holzhammer-Methode kommen und Sanktionen verhängen, sondern den Kindern lieber ruhig die Gefahren und das Fehlverhalten aufzeigen.
Damit die Kinder auch gut gesehen werden, sollten sie die Warnwesten tragen, die sie in der ersten Klasse überreicht bekämen. Auch Reflektoren am Schulranzen seien wichtig. "Sehen und gesehen werden", ist hier das Motto, befindet Schlutow. Das gelte auch schon in der Sommerzeit, wenn es morgens noch hell sei.
Kontrollen zum Schulanfang
Einige Tage nach dem Schulanfang finden auch spezielle Verkehrs-Kontrollen statt. "Wir machen solche Aktionen oft zum Schulbeginn. So stehen wir nahe der Grundschulen und kontrollieren zum Beispiel die Kindersitze, Geschwindigkeit oder auch den Bring-Verkehr." Problematisch sei gerade der Verkehr morgens und mittags. "Es parken einfach zu viele Autos am Morgen vor den Grundschulen – dieses Aufkommen stellt eine erhöhte Gefahr für Kinder dar. Wir raten den Eltern, ihre Kinder nach Möglichkeit den Schulweg selbst gehen zu lassen", so der Berater. Man habe manchmal das Gefühl, die Eltern würden am liebsten direkt mit dem Auto in den Klassenraum fahren, so der Beamte. "Ich kann nur dazu raten, trauen Sie ihren Kindern etwas zu, dann ist allen geholfen."
Auch in Wolfenbüttel finden Aktionen statt. Um die Verkehrsteilnehmer zu schulen, wird die Verkehrswacht Wolfenbüttel am Samstag, 6. August, in der Zeit von 10 bis 11 Uhr, an der Adersheimer Straße, Ahlumer Straße und Lange Straße, in Zusammenarbeit mit der Öffentlichen Versicherung, der Polizei und der Stadtverwaltung Verkehrsteilnehmer anhalten und über das Problem Schulanfang informieren.
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