Preise steigen weiter - Inflation in Niedersachsen bei 8,3 Prozent

Vor allem die Preise für Nahrungsmittel und Energieprodukte lassen den Wert in die Höhe treiben. Im Jahresdurchschnitt 2022 erhöhten sich die Verbraucherpreise um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Dezember 2022 um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im November 2022 lag die Inflationsrate noch bei 10,0 Prozent. Die Inflationsrate ist wie bereits in den Vormonaten von den hohen Preisanstiegen für Nahrungsmittel und Energieprodukte geprägt. Das berichtet das LSN.



In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen die Preise im Dezember 2022 um 18,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Spürbar teurer wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle (+39,5 Prozent; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +85,6 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+33,1 Prozent; darunter Käse und Quark: +37,3 Prozent).

Preise für feste Brennstoffe fast verdoppelt


Die Preise in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe" lagen im Dezember 2022 mit +9,0 Prozent erheblich über den Preisen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 33,1 Prozent (darunter Feste Brennstoffe: +92,6 Prozent; leichtes Heizöl: +50,1 Prozent). Die Preise für Strom stiegen im Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 29,0 Prozent. Die Teuerung für Erdgas betrug 9,8 Prozent und für Fernwärme 1,9 Prozent im Dezember 2022 im Vergleich zum Dezember 2021. Dämpfend auf die Verbraucherpreise wirkte sich das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung, durch das unter anderem die Umsatzsteuer für Gas und Fernwärme von 19 auf 7 Prozent gesenkt wurde, aus. Auch die „Dezember-Einmalzahlung" zur Entlastung der privaten Haushalte von den enorm gestiegenen Preisen für Erdgas und Fernwärme trug zur Dämpfung bei.

Auch im Dezember 2022 stiegen die Preise in der Abteilung „Verkehr" im Vergleich zum Vorjahresmonat an (+8,4 Prozent). Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+9,5 Prozent; darunter Superbenzin: +5,8; Dieselkraftstoff: +18,1).

Energiepreise um 24,4 Prozent gestiegen


Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im Dezember 2022 im Vergleich zum Dezember 2021 um 24,4 Prozent. Die Inflationsrate im Dezember 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 6,4 Prozent gelegen.

Die aktuelle Kriegs- und Krisensituation wirkt sich weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Zudem tragen die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe zur gesamten Entwicklung der Verbraucherpreise bei.

Preisrückgänge gab es im Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Abteilung „Post und Telekommunikation" (-0,4 Pozent).

Insgesamt ging das Niveau der Verbraucherpreise im Dezember 2022 im Vergleich zum Vormonat November 2022 um 0,9 Prozent zurück.

Der Jahresvergleich


Im Jahresdurchschnitt 2022 erhöhten sich die Verbraucherpreise um 7,8 Prozent im Vergleich zu 2021. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im Jahr 2022 deutlich mehr in den Abteilungen „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+12,4 Prozent), „Verkehr" (+11,4) sowie „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe" (+9,5) bezahlen. Preisrückgänge gab es im Jahresdurchschnitt in der Abteilung „Post und Telekommunikation" (-0,2) im Vergleich zum Vorjahr.


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