Berlin/Doha. Knapp einen Monat vor Beginn der Fußball-WM in Katar will die für Sport zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vor Ort die Sicherheit von sogenannten "queeren" Fans während des Turniers thematisieren. Faeser hat neben der Menschenrechtsbeauftragten Luise Amtsberg (Grüne) für ihre Reise auch den Eventmanager Bernd Reisig von der Initiative "Liebe kennt keine Pause - gegen Homophobie in Katar" eingeladen.
Die Gruppe setzt sich dafür ein, dass WM-Gäste nicht für ihre Sexualität kriminalisiert werden. Homosexuelle Handlungen sind in Katar verboten, es drohen mehrere Jahre Haft. Vor einigen Wochen hatte bereits Faesers Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter das Emirat besucht. Bei den Gesprächen wurde ihr unverbindlich zugesagt, man werde "queere" Fans bei der WM nicht gesondert beobachten oder gar ausspähen.
Jede Art von schwulen und lesbischen Liebesbekundungen wie das Küssen in der Öffentlichkeit oder das Schwenken von Regenbogenfahnen außerhalb der Stadien würden jedoch von den Behörden unterbunden und strafrechtlich geahndet. Die Innenministerin hatte die Lage von "queeren" Menschen in Katar schon zuvor kritisiert. Bei künftigen internationalen Sportevents sollte bereits die Vergabe "an menschenrechtliche Standards geknüpft" werden, forderte Faeser.
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