Radioaktiver Vorfall in Braunschweig: Grenzwertverstoß bei Eckert & Ziegler

Der Vorfall wurde als Ereignis der Kategorie E (Eilbedürftig) gemeldet.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Bei der Auswertung der Messungen zur Ableitung radioaktiver Stoffe mit Luft stellte das Braunschweiger Strahlen- und Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler Nuclitec GmbH fest, dass für den Monat September 2024 die maximal zulässige Ableitung pro Monat für das Radionuklid C-14 über den Kamin 4 überschritten wurde. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums hervor.



Eine Überschreitung von maximal zulässigen Aktivitätsabgaben ist grundsätzlich meldepflichtig. Sie wurde dem Ministerium als Aufsichtsbehörde gemäß der Atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung fristgerecht als Ereignis der Kategorie E (Eilbedürftig) gemeldet.

Fachleute des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) haben vorsorglich zur Beweissicherung Boden- und Bewuchsproben in der Umgebung der Betriebsstätte genommen.

Jahresdosis wird wohl eingehalten


Die maximal zulässige Ableitung für das Kalenderjahr 2024 wird voraussichtlich unterschritten und damit der Grenzwert von 0,3 Millisievert effektiver Dosis im Kalenderjahr für Einzelpersonen der Bevölkerung eingehalten.

Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz hat veranlasst, dass die Eckert & Ziegler Nuclitec GmbH die Produktionsprozesse in allen Arbeitsbereichen, deren Abluft über Kamin 4 geführt wird, untersucht und daraus gegebenenfalls resultierende Optimierungsmaßnahmen bezüglich der Ableitungen radioaktiver Stoffe darlegt.

Sorge um die Menschen in Braunschweig


Die Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS e.V.) findet klare Worte zu dem Vorfall. In einer Pressemitteilung heißt es:
"Wie sich hiermit wieder einmal bestätigt, 'durch messen wird das Schwein nicht leichter (eigentlich schwerer)'. In diesem Fall sollte durch messen der radioaktiven Abluftwerte bei Eckert & Ziegler ein Unfall verhindert werden. Stattdessen riskiert man radioaktive Strahlung mitten im Wohngebiet neben Schulen und KiTas und beteuert, dass es beim nächsten Mal besser wird.

Dieser 'Unfall' hat wieder einmal bewiesen, dass das Messen diese Vorkommnisse in der Verarbeitung radioaktiver Stoffe mit einer Genehmigung für Abluft in die Umgebung nicht verhindern kann, was einem der normale Menschenverstand auch schon sagen könnte."


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