Ramelow greift Wagenknecht und Lafontaine an

Thüringens scheidender Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat das Bündnis Sahra Wagenknecht als Gründung von Oskar Lafontaine bezeichnet und mit scharfen Worten angegriffen. "Jetzt hat Oskar das geschaffen, wovon er immer geträumt hat: eine populistische, national orientierte Partei, die sich links gibt, aber wenig links ist", sagte Ramelow dem "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe).

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Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine (Archiv)
Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Erfurt. Thüringens scheidender Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat das Bündnis Sahra Wagenknecht als Gründung von Oskar Lafontaine bezeichnet und mit scharfen Worten angegriffen.


"Jetzt hat Oskar das geschaffen, wovon er immer geträumt hat: eine populistische, national orientierte Partei, die sich links gibt, aber wenig links ist", sagte Ramelow dem "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). "Diese Partei ist die Methode Oskar Lafontaine. Oskar hat bei der Gründung der Linken schon von den Fremdarbeitern geredet. Migration ist für ihn ein Thema der Angst. Und Sahra ist eine blitzgescheite Frau - aber eine, die nie im Team arbeiten konnte. Nun geht sie durch die Decke mit sehr nationalen, gegen Migranten gerichteten Formulierungen. Ich höre da immer Oskar Lafontaine durch." Mit Blick auf Wagenknechts Parteiwechsel sagte der Linken-Politiker: "Sie und ihre Leute haben die Linke maßgeblich kaputt gemacht."

Ramelow, der als erster Ministerpräsident der Linken nach zehn Jahren im Amt die Wahl verlor, sieht für seine Partei kaum noch eine Machtoption. "Der letzte Ministerpräsident der Linken in dieser Form bin ich. Ich schließe das Kapitel ab", sagte er. "Die Linke, die in mehreren Landesregierungen mitregiert hat und im Bundesrat einmal knapp davor war, eine Schlüsselfunktion zu haben, gibt es so nicht mehr." Zur fehlenden Mehrheit im Thüringer Landtag für eine mögliche Koalition aus CDU, BSW und SPD sagte Ramelow: "Es fehlt keine Stimme. Die 44 Stimmen reichen aus, damit Mario Voigt Ministerpräsident im dritten Wahlgang wird."


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