Berlin. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), hat sich besorgt geäußert zu den Spannungen im deutsch-französischen Verhältnis. Er erwarte, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sich zusammenraufen, sagte der SPD-Politiker dem "Spiegel".
"Wir können uns einen deutsch-französischen Streit nicht leisten", so Roth. "Das ist gefährlich für die Ukraine." Es gebe ein "tief sitzendes Unverständnis über den jeweils anderen". Das helfe jedoch nicht, schließlich brauche die Ukraine "jetzt pragmatische, schnelle Hilfe, vor allem Munition und Flugabwehr", sagte Roth. In Europa verstecke sich gerade einer hinter dem anderen, "und der Kreml feixt".
SPD-Kanzler hätten immer außergewöhnliche Beziehungen zu französischen Präsidenten gehabt, sagte der Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer (SPD), "zwischen Willy Brandt und George Pompidou, Helmut Schmidt und Valery Giscard d`Estaing, Gerhard Schröder und Jacques Chirac". In Kriegsfragen müsse sich die Bundesrepublik anders verhalten als Frankreich, so das Mitglied im Europa-Ausschuss des Bundestages. "Wir üben uns oft in selbstbewusster Bescheidenheit." Dabei habe Frankreich allein kaum die wirtschaftliche Kraft, in Europa zu führen, sagte Schäfer. Scholz müsse jetzt die Führung in Europa übernehmen.
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