Salzgitter AG: Schaden durch Verpuffung geht in die Millionen

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Bei der Salzgitter AG kam es am Freitagnachmittag zu einem heftigen Knall. Symbolfoto: Rudolf Karliczek
Bei der Salzgitter AG kam es am Freitagnachmittag zu einem heftigen Knall. Symbolfoto: Rudolf Karliczek | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Am vergangenen Freitag kam es auf dem Werksgelände der Salzgitter Flachstahl GmbH gegen 13:30 Uhr an einem Hochofen des Stahlwerks zu Verpuffungen, die Anwohnern und Mitarbeitern ansässiger Betriebe zufolge so laut waren, dass sie bis nach Salzgitter-Salder, sogar bis nach Thiede zu hören waren. Vier Menschen wurden laut einem Polizeibericht leicht verletzt.


Die Salzgitter AG äußert sich der Öffentlichkeit gegenüber nun in einer Pressemitteilung zu den Ursachen. Dem Konzern zufolge nahm der Vorfall in einer technischen Störung seinen Ursprung. Schmelzflüssige Schlacke und Roheisen seien in die Gießhalle und am Ofengefäß heruntergelaufen, statt inden Ofenhinein. Das 1.450 Grad heiße Material kam dabei mit Wasser in Kontakt - infolge dessen verwandelte sich dieses schlagartig in Dampf und verursachte aufgrund der plötzlichen Ausdehnung die weithin vernehmbaren Knallgeräusche. Hierbei seien außerdem Wasserrohre und Armaturen beschädigt worden.

Die Mitarbeiter sind Wohlauf


Die Salzgitter AG betont: "Der Hochofenprozess war jederzeit unter Kontrolle, lief stabil und unkritisch. Die Ofenmannschaft hat sofort alle erforderlichen Alarm- und Gefahrenabwehrmaßnahmen ergriffen und die Werksfeuerwehr, sowie die Wehr der Stadt Salzgitter benachrichtigt." In der Gießhalle selbst sei es nicht zu Personenschäden gekommen. Zwei Mitarbeiter aus dem Bereich seien allerdings wegen eines Schocks behandelt worden, ein weiterer verletzte sich am Fuß. Alle drei haben aber anschließend wieder ihrer Arbeit nachgehen können. Ein vierter Mitarbeiter verletzte sich aufgrund des Schrecks am Kopf und wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

"Dank der hervorragenden und professionellen Reaktion sowie des Engagements der Kolleginnen und Kollegen vor Ort sowie der hinzugerufenen Einsatzkräfte konnte die Situation bis etwa 18 Uhr komplett geklärt werden", erklärt der Konzern abschließend.

Hochofen ab Mittwoch wieder in Betrieb


Am Wochenende begannen bereits die Aufräum- und Reparaturarbeiten. Der Sachschaden am Ofen ist relativ überschaubar, aber wegen des absehbaren Produktionsausfalls von etwa 50.000 Tonnen Rohstahl dürfte sich der Gesamtschaden für die Salzgitter Flachstahl GmbH auf einen höheren einstelligen Millionenbetrag belaufen. Konzernsprecher Olaf Reinecke kündigt an, dass der Hochofen nach Behebung der Schäden bereits ammorgigen Mittwoch wieder in Betrieb gehen werde.

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