Aufklärung über Enkeltrick: Senioren-Union hatte Polizei zu Gast

Bei einer Veranstaltung ließen sich die Mitglieder der Senioren-Union über den Enkeltrick informieren.

Polizeihauptkommissar Michael Scharf klärte unter anderem über den Enkeltrick auf.
Polizeihauptkommissar Michael Scharf klärte unter anderem über den Enkeltrick auf. | Foto: Senioren-Union Salzgitter

Salzgitter. Wie die Senioren-Union Salzgitter in einer Pressemitteilung berichtet, hatte die Organisation kürzlich einen Polizeikommissar zu Gast, der die anwesenden Gäste über das Thema "Straftaten gegen ältere Menschen" aufklärte. Dabei habe der Fokus vor allem auf dem sogenannten "Enkeltrick" gelegen.


Unter dem Begriff werden die Situationen zusammengefasst, in denen ein Opfer angerufen und ihm eine Notlage eines Verwandten vorgetäuscht wird, habe Polizeihauptkommissar Michael Scharf erklärt. Die Angerufenen würden gezielt ausgespäht, etwa indem man auf ältere Vornamen wie Erna, Klara oder Josef zurückgreife. Zuerst werde gefragt: „Weißt Du, wer hier spricht?“, so dass der Angerufene irgendwann fragt: „Bist Du das?" Und einen Namen nenne. Dieser werde sofort bestätigt. Durch geschickte Gesprächsführung erfahre der Täter so Einzelheiten und käme geschickt auf sein Anliegen zu sprechen. Es gehe immer um Geld für kurzfristige Hilfe, ein günstiges Angebot oder einen Unfall. Wenn die Hilfszusage des Angerufenen erfolgt sei, gäbe es die Bitte um Verschwiegenheit und die Ankündigung eines guten Freundes, dem die Summe ausgehändigt werden solle. Umgekehrt könne auch eine überraschende Erbschaft oder ein Gewinn angekündigt werden, wofür im Vorfeld Gebühren oder Bearbeitungskosten fällig seien.

Vorgebliche Höflichkeit als Tarnung



Andere Situationen seien das Angebot, einen schweren Einkauf nach Hause in die Wohnung zu tragen oder an der Wohnungstür um ein Glas Wasser, Papier und Bleistift oder die Toilettenbenutzung zu bitten. Auch durch einen Wasser-, Elektro- oder Gas-Schaden in der Nachbarschaft etwas in der Wohnung kontrollieren zu müssen, sei ein Vorwand in die Wohnung zu gelangen. Dabei werde unbemerkt eine zweite Person eingeschleust, die nach Wertgegenständen oder Geld sucht und dieses entwendet. Herr Scharf warnte davor, Unbekannte in die eigene Wohnung zu lassen. Beim Öffnen der Wohnungstür sollte immer die Sicherungskette oder ein Sperrriegel vorgelegt sein. Er hatte auch allgemeine Sicherheitstipps im Köcher. Einbrüche erfolgen demnach häufig zur Tageszeit und in der Dämmerung, seltener in der Nacht. Zur Abschreckung sind Anwesenheitshinweise in der Wohnung wichtig, z. B. eine Lampe einzuschalten oder akustische Hinweise. Zur Sicherheit empfiehlt er, als „Notrufsäule“ am Bett ein älteres Mobiltelefon zu deponieren.


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