Salzgitter. Die Polizeiinspektion Salzgitter berichtet über die Verkehrssicherheitslage 2024 und bezieht sich dabei auf alle polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle in der Stadt Salzgitter (inklusive der Samtgemeinde Baddeckenstedt) außerhalb der Bundesautobahnen. Dem Bericht zufolge ist im vergangenen Jahr die Gesamtzahl der Unfälle - entgegen der Entwicklung auf Landesebene und in der Region Braunschweig - gestiegen.
Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen getötet oder verletzt wurden, ist hingegen rückläufig. So kamen im Jahr 2024 bei 371 Unfällen Personen zu Schaden, im Vorjahr waren es noch 372. Die Zahl der Unfälle mit schwerem Personenschaden - also jene Unfälle, bei denen Personen schwer verletzt oder getötet wurden - ist noch deutlicher, nämlich von 63 auf 41, zurückgegangen.
Vier Verstorbene im vergangenen Jahr
Im Jahr 2024 sind im Zuständigkeitsbereich der Polizei Salzgitter insgesamt vier Personen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, davon eine Person im jugendlichen Alter, zwei Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren sowie ein weiterer Erwachsener. Drei von ihnen verunfallten mit dem Auto, einer als Fußgänger.
Insgesamt 494 Verletzte
Im vergangenen Jahr trugen 47 Menschen schwere Verletzungen davon, die eine stationäre Behandlung erforderlich machten, das sind 21 weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Leichtverletzten ist von 410 auf 447 gestiegen. Die Unfälle mit Getöteten und Schwerverletzten wurden insbesondere durch Missachtung von Vorfahrt oder Vorrang anderer verursacht.
Bei diesem Verkehrsmittel gab es die meisten schweren und tödlichen Verletzungen
Während drei E-Scooter-Fahrer, je sieben Radfahrer beziehungsweise Fußgänger, vier Nutzer motorisierter Zweiräder und fünf sonstige Beteiligte schwere oder tödliche Verletzungen erlitten haben, traf das vor allem auf Autofahrer zu, die mit 25 Personen trauriger Spitzenreiter waren.
Die Zahl der E-Scooter-Unfälle ist enorm gestiegen
E-Scooter sind mittlerweile nicht nur im Alltag sehr präsent, sondern auch in der Unfallstatistik - im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der E-Scooter-Unfälle verfünffacht: Von neun auf 45, wobei dabei vier Menschen schwer und 19 leicht verletzt wurden. Hinzu kommen 25 Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen und 149 Fälle in denen diese ohne Versicherungsschutz geführt wurden.
Laut Polizei würden viele Menschen unterschätzen, welche weitreichenden Folgen ein Unfall mit einem nicht versicherten E-Scooter haben kann. Im Fall eines verursachten Schadens oder der Verletzung anderer Personen habe nämlich der Fahrer des E-Scooters sämtliche Kosten aus eigener Tasche zu zahlen, da keine Versicherung dafür aufkomme. Bei Personenschäden könne das mitunter den finanziellen Ruin aller Beteiligten bedeuten.
Zahl der Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss ist gestiegen
Im vergangenen Jahr wurden 147 folgenlose Fahrten unter Alkoholeinfluss (2023: 140) und 130 Fahrten unter dem Einfluss von Drogen (2023: 86) festgestellt. Es gab 57 Unfälle unter Alkoholbeeinflussung - mit insgesamt zwei Toten, fünf Schwerverletzten und 26 Leichtverletzten. Von den zehn Unfällen unter Einfluss von Drogen gab es einen mit Schwerverletzten.
Anstieg bei Fahrerfluchten
Einen Anstieg gab es im Vorjahr bei der Anzahl der Fahrerfluchten. Während sich 2023 759 Unfallverursacher unerlaubt vom Ort des Geschehens entfernt haben, waren es im Jahr 2024 879 Verkehrsteilnehmer. In 32 Fällen handelte es sich um Unfälle mit Personenschaden (37 Fälle im Jahr 2023). Jeder zweite flüchtige Unfallverursacher konnte jedoch ermittelt werden.