Salzgitter. "Die ordentliche Beschulung von Schülerinnen und Schülern leidet unter einer sich scheinbar ausweitenden Schulverweigerung Einzelner. Dies können neben dem unentschuldigten Fehlen ganzer Tage auch schon die Minuten des (häufigen) zu späten Erscheinens sein", stellt die CDU in Salzgitter in einer Anfrage an die Verwaltung fest. Diese wertete daraufhin ihre Zahlen aus. Das Ergebnis: Etwa fünf Prozent der Salzgitteraner Schüler schwänzten im Jahr 2019 die Schule.
Das Problem der Schulverweigerung betreffe hingegen längst nicht nur die Schüler selbst. Wie die CDU Ratsfraktion feststellt, könne mit den Eltern aufgrund von fehlenden Dolmetschern häufig gar nicht richtig über eine Lösung gesprochen werden. "Auch ein Nichterscheinen der Eltern nach Aufforderung durch die Schule stellt eine Schulverweigerung dar", findet die CDU.
Auch Verstöße beim Homeschooling
Insgesamt seien im vergangenen Jahr 713 Fälle von Schulverweigerung bei im Stadtgebiet Salzgitter wohnhaften Schülerinnen und Schülern zu verzeichnen gewesen. Dies entspricht bei einer Gesamtschülerzahl von 14.130 Schülerinnen und Schülern einer Quote von 5,05 Prozent. In 584 Fällen wurde ein Verfahren eingeleitet. Im Jahr 2020 mit Stand vom 22. Juli seien bereits 409 Fälle von Schulverweigerung zu verzeichnen gewesen. Dies entspreche bei einer Gesamtschülerzahl von 13.703 Schülerinnen und Schülern einer Quote von 2,98 Prozent. Während der Corona-Zeit sei es außerdem zu Verstößen im Bereich Homeschooling gekommen, was die Schulen ebenfalls zur Anzeige gebracht hätten. Die Verwaltung stellt mit Verweis auf das Politikjournal Rundblick fest, dass die Zahl der Schulpflichtverletzungen bundesweit insgesamt zunehme.
Deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Schulen
Aus der dem Dokument anhängende Tabelle geht hervor, dass bei den Schulpflichtverletzungen die Grundschule am Ziesberg mit bereits 20 Fällen in diesem Jahr weit vorne liegt. Weit dahinter steht die Grundschule am Ostertal mit fünf Fällen. Im Bereich der weiterführenden Schulen führt die Hauptschule an der Klunkau mit bereits 38 Fällen in diesem Jahr, gefolgt von der Dr.-Klaus-Schmidt-Hauptschule mit 35 Fällen und der Hauptschule am Fredenberg mit 29 Fällen. Wie die Stadtverwaltung in ihrer Vorbemerkung erwähnt, könne die Stadt jedoch nur die Fälle aufführen, die ihr tatsächlich von den Schulen gemeldet wurden. Die Landesschulbehörde führe keine Statistiken zu Schulpflichtverletzungen.
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