Hakenbüchse von Burgruine Lichtenberg wird nachgebaut

Der Nachbau der spätmittelalterlichen Waffe kommt in das Städtisches Museum Schloss Salder.

Dr. Bastian Asmus mit dem von ihm gefertigten Holzmodell des Laufs der Hakenbüchse.
Dr. Bastian Asmus mit dem von ihm gefertigten Holzmodell des Laufs der Hakenbüchse. | Foto: Dr. Bastian Asmus

Salzgitter. Es war ein sensationeller Spätmittelalter-Fund auf der bekannten mittelalterlichen Burgruine Lichtenberg in Salzgitter. Bei Ausgrabungen wurde ein Teil einer bronzenen spätmittelalterlichen Hakenbüchse gefunden. Wie das Städtische Museum Salder in einer am heutigen Dienstag erschienenen Pressemitteilung verkündet, wird ein Nachbau dieser Büchse ins Museum einziehen.


Diese Art Handfeuerwaffe war vor allem im 15. und 16. Jahrhundert in Gebrauch. Ihr Name stammt von dem unten am Lauf angesetzten Haken, der zum Abfangen des Rückstoßes vom Schuss zum Beispiel auf eine Mauer aufgelegt werden konnte. Der Fund von Lichtenberg weist am Haken zwei eingravierte Wappen auf. Diese erlaubten bisher schon eine Zuordnung zu dem Adelsgeschlecht von Cramm und eine grobe Datierung in die Jahrzehnte um 1500. Neue, vom Leiter des Städtischen Museums Schloss Salder, Arne Homann, in Auftrag gegebene Forschungen sollen nun klären, ob diese Zuordnung zu halten ist, und wie die – vielleicht aufgrund einer Explosion durch Materialfehler und zu viel Pulver - nur als Fragment erhaltene Waffe einst ausgesehen haben könnte.

Den Komplettnachbau der gefundenen Waffe, inklusive Recherche, Rekonstruktion, Guss des Laufs aus Bronze und Holzschäftung, übernimmt für das Museum der Archäometallurge Dr. Bastian Asmus. Er hat schon anhand kompletter Vergleichsstücke rekonstruiert, wie der Lichtenberger Fund einst ausgesehen haben könnte. Als Ergebnis hat er ein Holzmodell erstellt. Dieses dient nun als Basis für den anstehenden Guss. Zu sehen ist sein Holzmodell bereits auf seinem YouTube-Kanal "Archaeometallurgy“. Sobald der Nachbau der Waffe beendet ist, soll das Stück im Städtischen Museum präsentiert werden, damit Museumsgäste sich künftig besser vorstellen können, wie der historisch bedeutende Fund einst komplett aussah. Wenn alles klappt, solle dieser Nachbau auch voll funktionsfähig sein.


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