Höhere Anforderungen: Die Qualität der Kitas soll steigen

von Jonas Walter


Die Qualität der Kitas soll steigen, dafür soll sich der Rat der Stadt einsetzen. Symbolfoto: Pixabay
Die Qualität der Kitas soll steigen, dafür soll sich der Rat der Stadt einsetzen. Symbolfoto: Pixabay | Foto: pixabay

Salzgitter. Am 27. Juni kommt der Rat der Stadt Salzgitter zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Unter anderem geht es um die Verbesserung der Qualität von Kitas. Nach dem Antrag der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen soll der Rat der Stadt die Verwaltung auffordern, sich in den Verhandlungen mit dem Land für eine Qualitätssteigerung einzusetzen.


"Der Rat der Stadt Salzgitter fordert die Verwaltung auf, sich bei den Verhandlungen mit der Landesregierung dafür einzusetzen, dass zur Verfügung stehende Finanzmittel für die Beitragsfreiheit vordringlich für eine Verbesserung der Personalausstattung der Kindertagesstätten eingesetzt werden, um ihre Qualität anzuheben", heißt es im Beschlussvorschlag.

Dabei gehe es konkret um drei Punkte. Als erstes solle auch für die Gruppen für Drei- bis Sechsjährige eine dritte Fachkraft in den Kitas finanziert werden. Außerdem solle die Verfügungszeit für die Fachkräfte für pädagogische Aufgaben angehoben werden. Zu guter Letzt solle in jeder Kita-Gruppe eine Fachkraft über eine heilpädagogische Zusatzqualifikation verfügen.

Die Anforderungen steigen


In den Kindertagesstätten werde die Grundlage für den gesamten weiteren Bildungsweg der Kinder gelegt, heißt es in der Begründung des Antrages. Eine gute Ausstattung der Kindertagesstätten sei unerlässlich, damit die Kinder frühzeitig gut gefördert und soziale Benachteiligungen ausgeglichen werden könnten, teilt die Vorlage mit.

In den vergangenen Jahren seien die Anforderungen an die Kindertagesstätten deutlich gestiegen. So würden die Kinder immer früher in die Kitas kommen und einen größeren Teil ihres Tages dort verbringen. Außerdem seien die Anforderungen an Elternberatung und Familienarbeit stetig angestiegen. Mit dem Orientierungsplan für die Kindertagesstätten, der bereits seit dem Jahr 2005 in Kraft ist, würden erhöhte Bildungsansprüche an die Kitas gestellt. Zunehmend sollen die Kitas zusätzlich die Aufgabe der Sprachförderung übernehmen.

Personalstandards müssen angepasst werden


Eine weitere Begründung für die Forderung sei die UN-Behindertenrechtskonvention von 2006. Diese gelte auch für die Kindertagesstätten. Die Personalstandards der Kitas seien jedoch seit Inkrafttreten des Kita-Gesetzes im Jahr 1992 – mit Ausnahme der Verankerung einer Drittkraft in den Krippengruppen – unverändert geblieben.

Das führe vor Ort zu erheblichen Belastungen: Der Krankenstand sei hoch, viele Erzieherinnen und Erzieher würden notwendige Arbeit auch in ihrer Freizeit leisten, damit die Kita funktioniert. Vor diesem Hintergrund sei eine Novellierung des Kita-Gesetzes überfällig, mit dem Ziel die Personalstandards und Arbeitsbedingungen an den Bedarfen in den Kitas zu orientieren, schlussfolgert die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.


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