Salzgitter-Thiede. Dieter Schneider von der SPD in Salzgitter-Thiede ist sauer - immer häufiger komme es in dem Ortsteil zu wilden Mülldeponien in der freien Natur. Hierunter leide laut Schneider auch das Sicherheitsgefühl der Anwohnerinnen und Anwohner. "Die Stadt Salzgitter muss mit ihren Regiebetrieben und dem Ordnungsdienst wesentlich präsenter sein. Solche Ordnungswidrigkeiten müssen angezeigt und verfolgt werden", meint Schneider. Die Stadt Salzgitter erwehrt sich gegen den Vorwurf, dass es sich in Thiede um einen Hotspot für Vermüllung handele und führt die vielfältigen Möglichkeiten an, derartige Vorfälle bei der Ordnungsbehörde zu melden.
"Wenn man kein Risiko der Entdeckung und Haftung eingehen muss, macht man immer so weiter. Sogar aus den umliegenden, großen Gemeinden kommen abends Kraftfahrzeuge, die ihren Müll in Thiede abwerfen. Besondere Hotspots sind die K18 nahe dem Schwimmbad und die Parkstreifen an den Straßen nach Üfingen sowie Wolfenbüttel", berichtet Schneider und fügt hinzu: "Die Grünanlagen im Bereich der Schäferwiese und am Salzgitter Stichkanal sind ebenso stark betroffen. Das kann man sehen!"
Die gefühlte Sicherheit lässt nach
Diverse Studien würden laut Schneider belegen, dass Sauberkeit und gefühlte Sicherheit im engen Zusammenhang stehen: "Nur mal selbst gefragt: saubere, aufgeräumte Parks gegen verdreckte Seitenstraßen? Wo fühle ich mich sicherer? Für die nächste Kommunalwahl 2021 habe sich die SPD in Thiede besonders diesem Thema verschrieben. Sie findet diesen derzeitigen Zustand unerträglich!"
Stadt Salzgitter kennt die Probleme
Der Stadt Salzgitter sei die Problematik bewusst. Auf Anfrage von regionalHeute.de erklärt Stadtsprecherin Simone Kessner: "Fakt ist, dass immer mal wieder Abfallerzeuger in unzulässiger Weise die freie Landschaft als Entsorgungsmöglichkeit nutzen- im gesamten Stadtgebiet. Thiede ist demzufolge nicht als Hotspot zu bezeichnen." Zu beobachten sei jedoch, dass die illegale Müllentsorgung in den letzten Jahren zugenommen hat. "Diese Tendenz hat sich durch die Corona-Pandemie und den dadurch begründeten eingeschränkten Deponiebetrieb verstärkt."
Bürgerinnen und Bürger können Probleme melden
An Präsenz mangele es jedoch, so die Stadt Salzgitter, nicht: "Der mobile Umweltdienst des Städtischen Regiebetriebes (SRB) führt regelmäßig eigene Kontrollen im gesamten Stadtgebiet durch und geht allen Hinweisen zu illegalen Müllablagerungen nach." Bürgerinnen und Bürger hätten drei Möglichkeiten, Auffälligkeiten zu melden. Einerseits über die Ideen- und Beschwerde-App der Stadt Salzgitter (Für Android und Apple-Smartphones), über die Online-Schadensmeldung auf der Website der Stadt Salzgitteroder direkt per Mail an die Städtischen Regiebetriebe unter: abfallberatung@stadt.salzgitter.de oder telefonisch unter: 05341/839-3741 oder 4075.
Stadt verfolgt illegale Müllablagerungen
Wie oft die Städtischen Regiebetriebe (SRB) ausrücken, um wilde Mülldeponien zu räumen, kann die Stadt Salzgitter in Zahlen ausdrücken. Demnach haben die SRB im Jahr 2017 138 Müllablagerungen beseitigt, davon 21 in Thiede. 2019 stieg die Zahl auf 206, davon 24 in Thiede. 2019 wurden 483 Verfahren wegen illegaler Müllablagerung eingeleitet. Daraus folgten 246 Verwarngelder und 136 Bußgeldbescheide. Der Bußgeldrahmen liege dabei zwischen fünf und 5.000 Euro. "Tatsächlich verhängt wurden Verwarn- und Bußgelder in der Spanne zwischen 35 Euro und 500 Euro - je nach Schwere des Einzelfalls", so Kessner abschließend.
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