Nutrias dürfen nicht gefüttert werden

Die Tiere können enorme Schäden anrichten.

Nutrias vermehren sich stark am Mühlenteich und an der Tonkuhle, weil sie gefüttert werden.
Nutrias vermehren sich stark am Mühlenteich und an der Tonkuhle, weil sie gefüttert werden. | Foto: Stadt Salzgitter

Salzgitter. Nutrias – auch als Biberratten oder Sumpfbiber bekannt – haben sich zahlreich am Mühlenteich und an der Tonkuhle in Thiede angesiedelt. Die Tiere vermehren sich stark, weil sie gefüttert werden. Nutrias richten enorme Schäden an, weswegen das Füttern dort verboten ist. Der Städtische Regiebetrieb (SRB) stellt Schilder mit dem Hinweis Fütterungsverbot auf. Dies teilt die Stadt Salzgitter mit.


Nutrias würden sich sehr schnell an Menschen gewöhnen und sich von ihnen füttern lassen. Auch am Mühlenteich in Thiede werden aktuell täglich Bürgerinnen und Bürger gesehen, die die Nutrias mit Futter versorgen. Das mitgebrachte Brot, der Salat und das Gemüse würden dabei nicht nur von den Nutrias gefressen. Auch Ratten würden sich aufgrund der herumliegenden Essensreste rasant vermehren. Weiterhin führe der künstliche Nährstoffeintrag zur Verunreinigung des Wassers: Sauerstoffmangel und Algenwachstum sowie das Erkranken der heimischen Wildtiere seien die Folge.

Nicht heimisch


Nutrias seien nicht heimische Wildtiere, die enorme Schäden anrichten. Da sie heimische Arten vertreiben, keine natürlichen Feinde haben und die Uferböschung beschädigen, dürften sie nicht zusätzlich noch von Menschenhand versorgt werden. Das Füttern sei daher verboten. Der Städtische Regiebetrieb (SRB) stelle entsprechende Hinweisschilder auf (voraussichtlich ab dem 22. März) und informiere damit über das Fütterungsverbot von Wildtieren am Mühlenteich innerhalb der Gefahrenabwehrverordnung der Stadt Salzgitter.

Da die derzeitig sehr niedrige Wasserhaltung des Mühlenteiches in direktem Zusammenhang mit dem Nutriabefall stehen könne, werde die Uferböschung auf Schäden überprüft, bevor weitere Maßnahmen zur Wasserhaltung am Mühlenteich seitens der Stadt Salzgitter umgesetzt werden. Da zusätzlich die Tonkuhle in Thiede von der Nutriaansiedlung betroffen sei, würden auch dort Hinweisschilder aufgestellt werden.

Das sind Nutrias


Die ursprünglich aus dem subtropischen und gemäßigten Südamerika stammenden Tiere wären in Mitteleuropa wegen ihrer Pelze eingeführt und ausgewildert worden. Typisch für die erwachsenen Tiere, die etwas kleiner als ein Biber werden, seien ihre orangefarbenen Nagezähne. Sie könnten bis zu zehn Kilogramm schwer werden und bringen zwei- bis dreimal im Jahr bis zu acht Jungtiere zur Welt, die bereits nach fünf Monaten die Geschlechtsreife erreichen. Aufgrund ihrer Standorttreue würden sie in ihrem Revier treu bleiben und verteidigen es. Sie leben oft in Gemeinschaften von 12 bis 15 Tieren.

Nutrias würden sich in Uferböschungen von stehenden und langsam fließenden Gewässern eingraben, um dort ihre Wohnhöhlen anzulegen. Sie bauen sich Nester aus Wurzeln, Blättern, Zweigen und Ästen. An Land finden sie alles, was sie gerne fressen: Gräser, Schilf, Seerosen, manchmal aber auch Schnecken oder Teichmuscheln; auch landwirtschaftliche Kulturen wie Mais und andere Hackfrüchte werden gefressen.


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