Ratten: Hier tauchen sie in Salzgitter häufiger auf

Die Stadt informierte, wo es vermehrt zu Rattenmeldungen kommt und was dann unternommen wird.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Salzgitter. Ratten zählen nicht gerade zu den Lieblingstieren der meisten Menschen und ihr Auftauchen gilt gemeinhin als Zeichen für unhygienische Zustände. Auch in der Stadt Salzgitter kommt es immer wieder dazu, dass Ratten den Behörden gemeldet werden. Wo das häufiger der Fall ist, was die Stadt dann unternimmt und wie man solche Zustände möglichst vermeidet, teilte die Verwaltung am Dienstag im Ausschuss für Feuerwehr und öffentliche Ordnung auf Anfrage der SPD-Fraktion mit.



Es gehen jährlich etwa 450 Rattenmeldungen aus dem gesamten Stadtgebiet Salzgitter ein, heißt es bezüglich des angefragten Zeitraums von 2020 bis 2022. Schwerpunkte seien die bevölkerungsstärksten Ortsteil Lebenstedt (zirka 280 Meldungen), Bad (60), Gebhardshagen (15) und Thiede (30). Betroffen seien Gebiete mit größerem Mietwohnungsbestand. Mehrfachmeldungen in Lebenstedt gebe es aus dem Wohngebiet Fredenberg sowie der Salderschen Straße und im Bereich des Rathauses (Wilhelm-Kunze-Ring / Christian-Willmer-Straße). In Salzgitter-Bad sei die Ostsiedlung und in Thiede der Bereich Steterburg besonders betroffen.

Bekämpfung im Kanal


Geht eine Meldung ein, wird diese standardisiert über ein Formular per Mail an den Schädlingsbekämpfer, den die Stadt vertraglich beauftragt hat, die Abwasserentsorgung und den Städtischen Regiebetrieb weitergeleitet. Letztere erhielten die Kopie zur Kenntnis, Prüfung und Veranlassung in eigener Zuständigkeit wegen des häufig gegebenen Bezugs zum Abfallbereich beziehungsweise wegen der grundsätzlich angeratenen Kombinierung der Rattenbekämpfung sowohl auf der Oberfläche als auch im Kanal, so die Verwaltung.

Erneuten Befall vermeiden


In manchen Fällen würden auch der Kommunale Ordnungsdienst und das Veterinäramt über die Rattenbefallsmeldung informiert. Der bestehende Gewährleistungsvertrag sehe vor, dass der Schädlingsbekämpfer umgehend Kontakt mit der meldenden Person aufnimmt, um einen Vor-Ort-Termin zu vereinbaren. Der Schädlingsbekämpfer setzt die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen bei diesem Termin um. Die Bekämpfung erfolge, bis die ausgelegten Köder nicht mehr gefressen würden. Der Schädlingsbekämpfer sei zudem angehalten, die Bürgerinnen und Bürger bei dem Vor-Ort-Termin über die Maßnahmen zu informieren, die ergriffen werden müssten, um einen erneuten Rattenbefall zu vermeiden.

Zwar sei per Verordnung in Niedersachsen eigentlich der Grundstücksbesitzer für die Bekämpfung von Ratten auf seinem Grundstück zuständig, aufgrund eines Ratsbeschlusses aus dem Jahr 2008 übernehme aber die Stadt die Verpflichtung. Die Eigentümer würden vom Gesundheitsamt allerdings auch nicht zusätzlich über die eingeleiteten Maßnahmen informiert, wenn diese nicht mit dem Melder der Ratten identisch seien.

"Praktisch rattenfrei"


So wie es aussieht ist das Rattenproblem in Salzgitter vergleichsweise gering. "Die Stadt Salzgitter beantragt jährlich beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) eine Kontrolle durch den Fachbereich Schädlingsbekämpfung, um unter anderem die Arbeit der Schädlingsbekämpfungsfirma begutachten zu lassen", berichtet die Verwaltung. Die Kontrollen erstreckten sich zum einen auf das Gebiet Salzgitter-Bad und zum anderen auf das übrige Stadtgebiet. In den vergangenen Jahren habe das LAVES bestätigt, dass Salzgitter nicht nur befallsarm, sondern sogar "praktisch rattenfrei" sei.

Kommt es trotzdem zum Befall, sei häufig die unsachgemäße Entsorgung und Zwischenlagerung von Müll die Ursache. Auch die Unkenntnis der Mülltrennung, die Handhabung der Abfallbehälter, die Anzahl der von den Vermietern zur Verfügung gestellten Abfallbehälter sowie die Gestaltung der Müllsammelplätze scheinen ein grundsätzliches Problem zu sein, so die Verwaltung. Die jährlichen Rattenmeldungen könnten vermutlich weiter reduziert werden, wenn Abfallberatung und Rattenbekämpfung noch mehr kooperierten und die Vermieter stärker in die Pflicht genommen würden.


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