Salzgitteraner Verein unterstützt syrische Freiwillige im Flutgebiet

Die Syrer helfen seit Juli im Flutgebiet in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Sie wollen "etwas von der Hilfe zurückzugeben, die sie erfahren haben, als sie in Deutschland angekommen sind."

Die syrischen Freiwilligen im Flutgebiet.
Die syrischen Freiwilligen im Flutgebiet. | Foto: AWiSTA

Die Salzgitteraner Vereine AWiSTA und Ü24 helfen Flutopfern in Nordrhein-Westfalen, indem sie freiwillige Helfer vor Ort unterstützen. Dabei entstand Kontakt mit den "Syrischen Freiwilligen in Deutschland", die Juli 2021 in die Überschwemmungsgebieten gereist sind, um dort mit anzupacken, wo die Not am größten war und immer noch ist und halfen unter anderem mit Unterkünften und Benzingutscheinen aus. Hierüber berichtet AWiSTA in einer Pressemitteilung.


In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 verwüstete eine verheerende Flutkatastrophe Teile Deutschlands, unterspülte Häuser und begrub ganze Orte in NRW und Rheinland-Pfalz unter Schlamm. Den Teams von AWiSTA und Ü24 sei es wichtig gewesen, Solidarität mit den Menschen in den betroffenen Gebieten auszudrücken. Da das Team selbst nicht vor Ort sein konnte, um den Opfern der Flutkatastrophe zu helfen, habe man sich gemeinschaftlich entschieden, Helfer vor Ort mit Übernachtungsgutscheinen in Jugendherbergen der Umgebung, sowie Benzingutscheinen für entstehende Fahrtkosten in die Katastrophengebiete zu unterstützen und dafür im Team zu sammeln. Anfang August 2021 konnten vom AWiSTA für insgesamt 500 Euro Benzingutscheine erworben werden, nachdem die Mitarbeiter sich zusammen getan und im Team gesammelt hatten. Diese wurden über die AWO in Hagen an die Truppe der syrischen Freiwilligen weiter gegeben.

Ende September 2021 fand im AWiSTA außerdem eine Versteigerung von Kunstwerken der Kreativgruppen statt. Der Erlös in Höhe von gut 350 Euro konnte durch weitere Spenden von Besuchern und Kollegen auf 500 Euro aufgestockt werden. Von diesem Geld wurden erneut Tankgutscheine für die Helfenden erworben.

Freiwillige wollen "etwas zurückgeben"


Ahmed Aboasy, Migrationsberater im AWiSTA und seine Beratungskollegin Jannina Lier aus dem Ü24 hatten Kontakt zu den Organisatoren der „syrischen Freiwilligen in Deutschland“. In den Gesprächen haben Herr Aboasy und Frau Lier erfahren, dass die freiwilligen Helfer in Turnhallen und anderen Gemeinschaftsunterkünften unterkommen und oft hunderte von Kilometern fahren, um in die Katastrophengebiete zu gelangen. Viele der Helfer haben im Juli 2021 spontan ihren Urlaub geopfert, um vor Ort mit anpacken zu können und „ein wenig von der Hilfe zurückzugeben, die sie erfahren haben, als sie in Deutschland angekommen sind“. Anis und Hasan erzählten Frau Lier bei einem Telefonat, wie unendlich dankbar sie Deutschland und den Menschen in diesem Land sind für die Unterstützung, die sie 2016 erfahren haben. Als sie nach ihrer Flucht in Passau das erhalten haben, was sie damals am dringendsten benötigten – ein Bett, Essen und Wärme. Aus dieser Dankbarkeit heraus haben sich hunderte Freiwillige aller Altersklassen gemeldet.

Syrische Helfer weiterhin aktiv


Wir blieben auch im Anschluss weiterhin mit den „syrischen Freiwilligen in Deutschland“ in Kontakt. Herr Barakat Oubaid, Initiator und Gründer dieses Teams und Gesamtkoordinator für ehrenamtliche Aktivitäten in NRW teilte uns im September mit: „ Wir sind derzeit noch ca. 50 Helfer und Helferinnen, die abwechselnd am Wochenende sich auf den Weg machen, um auch weiterhin die Menschen der Flutkatastrophe zu unterstützen. Wir helfen gerne und machen auch in Zukunft weiter, denn viele der Menschen in den Gebieten sind verzweifelt und warten noch immer auf finanzielle Hilfe ihrer Versicherungen. Diese Menschen wollen wir weiter mit ganzer Kraft unterstützen.“


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