Salzgitter. In der Neißestraße in Salzgitter kam es am späten Neujahrsvormittag zu einem späteren Verkehrsunfall noch ungeklärter Ursache, bei dem der Fahrer eines Toyotas eingeklemmt und schwer verletzt wurde. Die Feuerwehr musste eine schonende Rettung vollziehen und dafür das Dach des Autos öffnen. Einsatzleiter Olaf Rahnefeld von der Berufsfeuerwehr Salzgitter beklagt vor allem das Verhalten einiger Eltern, welche ihre Kinder bei der Rettung einer schwerverletzten Person einfach zuschauen ließen.
Drei parkende Fahrzeuge am Straßenrand wurden durch den Unfall in Mitleidenschaft gezogen. Das Unfallauto, ein Toyota, blieb auf der Seite liegen. Laut Rahnefeld sei die Person im Auto noch ansprechbar gewesen, konnte sich aber selbst nicht befreien. So habe man zunächst die Windschutzscheibe geöffnet, um weitere Daten zu bekommen und die ersten Medikemante verabreichen zu können. Dann führte die Feuerwehr eine sogenannte "patientengerechte Öffnung" des Fahrzeugs durch. Kurzum: Das Dach muss ab! Mit schwerem Gerät rückte die Feuerwehr dem Dach des relativ neuen Wagens zuleibe. Nicht ganz ungefährlich, wie Rahnefeld betont: "Da es ein Fahrzeug neuer Bauart ist, sind an jeder Ecke sind irgendwelche Airbags versteckt. Da muss man genau nach den Plänen arbeiten." Die Patientenrettung glückte und der verunfallte Fahrer konnte ins Krankenhaus gebracht werden. Anschließend werden die Sicherungsmaßnahmen zurückgebaut, die das Fahrzeug in seiner Position auf der Seite stabilisierten. Dann kommt der Toyota zurück auf die Räder und schließlich auf einen Abschlepper. Die Neißestraße war für die Dauer des Einsatzes voll gesperrt.
"Ich habe sie sogar angepöbelt"
So zufrieden wie Rahnefeld mit der Patientenrettung ist, so wütend ist er über das Verhalten der zahlreichen Schaulustigen. Auf die Frage, warum er sie angesprochen habe, antwortet er: "Ich habe die Passanten nicht nur angesprochen, ich sag das mal frei raus, ich hab sie sogar angepöbelt. Besonders geht es mir nämlich um die Eltern, die ihre 4 bis 7 Jahre alten Kinder einfach am Unfallgeschehen zusehen lassen. Das ist für mich unverantwortlich, das ist keine Erziehung, wie ich sie mal kennengelernt habe."
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